So schnell kann’s gehen: Das Spiel des BFC Dynamo am Freitag (19 Uhr, Sportforum) gegen den Halleschen FC ist schon der Auftakt zur Rückrunde der Regionalliga-Saison 2025/26. Für zwei Beteiligte ist es noch viel mehr: Willkommen zum Familien-Duell!
So einfach wie beim 2:1 gegen Eilenburg ist es diesmal aber nicht. Da reichte ein Blick auf die Namen im Spielberichtsbogen, um zu sehen, dass die Mattmüller-Brüder Levin (21/ BFC) und Jeronimo (23/FCE) aufeinandertreffen. Diesmal haben nun Dynamos Co-Trainer Sven Körner (43) und Vin Kastull (21) ihren großen Tag. Wie das zusammenpasst? Auf jeden Fall sehr, sehr gut.
„Vin ist wie mein eigen Fleisch und Blut“
Körner bringt Licht ins Dunkel: „Den Nachnamen hat er von der Mutter. Ich bin bei ihm, seit Vin acht Monate alt war, er ist für mich wie mein eigen Fleisch und Blut. Wir haben eine ganz enge Bindung, telefonieren zehnmal am Tag – nur nicht in dieser Woche.“
Da liegt es ja nahe, dass Körner nicht nur die Vaterrolle annahm, sondern sich als Fußballehrer auch gleich um die sportliche Ausbildung des Juniors gekümmert hat. „Na ja, als er in der F- und E-Jugend war, habe ich Vin tatsächlich parallel zur 1. Mannschaft von Lok Stendal trainiert. Da war aber nie Druck, alles musste von ihm kommen. Ich bin eher nicht der Typ Helikopter-Papa. Danach ist er dann in die Jugend des VfL Wolfsburg gewechselt.“
Sven Körner hilft mit Basis-Tipps
Und heute? Wie begleitet Körner da die Karriere seines Sohnes? „Ich gucke schon Spiele und gebe Tipps. Aber nur aus dem Basisbereich. Er muss das machen, was sein Coach ihm vorgibt. Jeder Trainer tickt ja ein wenig anders.“

Fürs direkte Duell der beiden wollte sich Körner noch was überlegen. Die Richtung ist aber klar: „Wenn wir gewinnen, ist von ihm schon ein Steakhaus-Essen fällig. Wenn Halle gewinnt, gibt’s einen Döner. Maximal.“
Diese Steilvorlage nimmt Kastull ganz lässig auf: „Das hat er gesagt? Cooler Spruch. Das müssen wir aber erst noch sehen, irgendwas werden wir auf jeden Fall machen.“
Vin Kastull muss Trainer überzeugen
Zum Saisonstart war der Abwehrspieler nicht im Halle-Kader, umso mehr fiebert er jetzt dem Anpfiff entgegen: „Ich freue mich total drauf, es ist für mich das erste Spiel gegen einen aus der Familie. Ich hätte nicht gedacht, dass es schon in meinem zweiten Männerjahr so weit ist.“
Jetzt muss ihn Halle-Coach Robert Schröder (37) nur noch aufstellen. An Vin soll es nicht liegen: „Ich gebe in jeder Trainingseinheit alles, um mich anzubieten. Bei uns ist es so, dass der Trainer erst einen Tag vorher bekanntgibt, wer dabei ist.“ Wird schon klappen ...
Maximaler Druck gegen Halle

Apropos klappen: Wie könnte es denn was werden mit einem Erfolgserlebnis für den BFC, Herr Körner? Weil sich die beiden ja so was wie Funkstille verordnet haben, hört Vin ja nicht zu. Körner schmunzelt: „Auch wenn wir reden würden: Er würde mir nichts verraten und ich ihm nicht.“


