Comeback auf der Bank

Wunderheilung beim BFC Dynamo? So fit ist Rufat Dadashov wirklich schon

Der Kapitän tauchte nach seiner schweren Knieverletzung plötzlich gegen Carl Zeiss Jena weit vor der Zeit im Kader auf.

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Kapitän Rufat Dadashov fehlt dem BFC Dynamo an allen Ecken und Enden.
Kapitän Rufat Dadashov fehlt dem BFC Dynamo an allen Ecken und Enden.Patrick Skrzipek

Es war die Überraschung beim 2:3 in der Regionalliga gegen Carl Zeiss Jena: Rufat Dadashov (34), eben noch in der Reha, stand als Ersatzspieler auf dem offiziellen Spielberichtsbogen. Ende September hatte sich der Kapitän des BFC Dynamo beim 0:0 bei der VSG Altglienicke schwer am Knie verletzt. Trainer Dennis Kutrieb (45) wäre da froh gewesen, wenn „wir ihn in diesem Jahr noch mal auf dem Platz sehen“. Und jetzt? Wunderheilung oder was?

Ende September beim 0:0 bei der VSG Altglienicke verabschiedete sich Rufat Dadashov mit einem dicken Eisbeutel am linken Knie für lange Zeit ins Lazarett.
Ende September beim 0:0 bei der VSG Altglienicke verabschiedete sich Rufat Dadashov mit einem dicken Eisbeutel am linken Knie für lange Zeit ins Lazarett.Patrick Skrzipek

Dadashov war dann auch beim Aufwärmen tatsächlich auf dem Platz. Doch wer ihn genau beobachtete, sah, dass er für ihn völlig untypisch den Ball links liegen ließ. Und als Kutrieb dann seinen Ersatzspielern während der 90 Minuten Bewegung verordnete, blieb Dada auf der Bank. Was war da los? Eine Nebelkerze, um Jena vielleicht zu verunsichern?

Trainer haben verrückte Ideen

Nach dem Spiel klärte der Trainer das Ganze auf. Kutrieb: „Rufat hat einmal mit der Mannschaft trainiert. Wenn wir 1:0 geführt hätten, hätte ich ihn vielleicht für zwei, drei Minuten gebracht.“ Kaum ausgesprochen, fiel ihm aber auf, dass er da wohl doch zu weit gegangen wäre. Kutrieb schob schnell nach: „Da gilt es immer abzuwägen zwischen Nutzen und Risiko. Es wäre wohl unvorsichtig gewesen, ihn zu bringen. Aber manchmal hat man als Trainer ja verrückte Ideen.“

Gut vermummt gibt Rufat Dadashov (r.) gegen Jena schon mal von der Bank aus Vollgas.
Gut vermummt gibt Rufat Dadashov (r.) gegen Jena schon mal von der Bank aus Vollgas.Patrick Skrzipek

Überhaupt nicht verrückt war dann aber, was wirklich hinter der Aktion steckte. Kutrieb: „Wir wollten ihn unbedingt auf der Bank haben, weil er extrem wichtig für die Mannschaft ist.“

Aber auch wenn seine Aura allein nicht für Zählbares gegen Jena reichte: Auf jeden Fall war es für Dadashov der nächste Schritt in Richtung Comeback. Auch seine Worte machen Mut: „Es geht mir gut, ich bin zurück auf dem Platz, mache Läufe und auch einige Dinge mit der Mannschaft und mit dem Ball.“

So klappt es gegen Mahlsdorf

Und, reicht es denn Sonntag (13 Uhr, Am Rosenhag) beim Pokal-Achtelfinale bei Oberligist Eintracht Mahlsdorf – der Neuauflage des Endspiels der Vorsaison – für ein paar Minuten? Dadashov grinst: „Mal sehen, vielleicht gehe ich wieder auf die Bank ...“

Ganz ohne Fragezeichen ist dagegen, was es für einen Erfolg gegen Mahlsdorf braucht. Dadashov: „Ich erwarte ein Spiel auf Augenhöhe. Wir müssen einfach Vollgas geben und an die erste Halbzeit gegen Jena anknüpfen. Da waren wir giftig, aggressiv, haben gepresst. Das muss 90 Minuten so gehen.“

Neustart dann im neuen Jahr

Der Kapitän blickt aber auch schon über den Sonntag hinaus, egal, wann auch immer es mit seinem Comeback dann tatsächlich was wird. Dadashov: „Wir müssen den Pokal ziehen und in der Liga bis zur Winterpause gucken, was geht. Im neuen Jahr greifen wir dann noch mal neu an.“