Es war die Überraschung beim 2:3 in der Regionalliga gegen Carl Zeiss Jena: Rufat Dadashov (34), eben noch in der Reha, stand als Ersatzspieler auf dem offiziellen Spielberichtsbogen. Ende September hatte sich der Kapitän des BFC Dynamo beim 0:0 bei der VSG Altglienicke schwer am Knie verletzt. Trainer Dennis Kutrieb (45) wäre da froh gewesen, wenn „wir ihn in diesem Jahr noch mal auf dem Platz sehen“. Und jetzt? Wunderheilung oder was?

Dadashov war dann auch beim Aufwärmen tatsächlich auf dem Platz. Doch wer ihn genau beobachtete, sah, dass er für ihn völlig untypisch den Ball links liegen ließ. Und als Kutrieb dann seinen Ersatzspielern während der 90 Minuten Bewegung verordnete, blieb Dada auf der Bank. Was war da los? Eine Nebelkerze, um Jena vielleicht zu verunsichern?
Trainer haben verrückte Ideen
Nach dem Spiel klärte der Trainer das Ganze auf. Kutrieb: „Rufat hat einmal mit der Mannschaft trainiert. Wenn wir 1:0 geführt hätten, hätte ich ihn vielleicht für zwei, drei Minuten gebracht.“ Kaum ausgesprochen, fiel ihm aber auf, dass er da wohl doch zu weit gegangen wäre. Kutrieb schob schnell nach: „Da gilt es immer abzuwägen zwischen Nutzen und Risiko. Es wäre wohl unvorsichtig gewesen, ihn zu bringen. Aber manchmal hat man als Trainer ja verrückte Ideen.“

Überhaupt nicht verrückt war dann aber, was wirklich hinter der Aktion steckte. Kutrieb: „Wir wollten ihn unbedingt auf der Bank haben, weil er extrem wichtig für die Mannschaft ist.“
Aber auch wenn seine Aura allein nicht für Zählbares gegen Jena reichte: Auf jeden Fall war es für Dadashov der nächste Schritt in Richtung Comeback. Auch seine Worte machen Mut: „Es geht mir gut, ich bin zurück auf dem Platz, mache Läufe und auch einige Dinge mit der Mannschaft und mit dem Ball.“
So klappt es gegen Mahlsdorf
Und, reicht es denn Sonntag (13 Uhr, Am Rosenhag) beim Pokal-Achtelfinale bei Oberligist Eintracht Mahlsdorf – der Neuauflage des Endspiels der Vorsaison – für ein paar Minuten? Dadashov grinst: „Mal sehen, vielleicht gehe ich wieder auf die Bank ...“
Ganz ohne Fragezeichen ist dagegen, was es für einen Erfolg gegen Mahlsdorf braucht. Dadashov: „Ich erwarte ein Spiel auf Augenhöhe. Wir müssen einfach Vollgas geben und an die erste Halbzeit gegen Jena anknüpfen. Da waren wir giftig, aggressiv, haben gepresst. Das muss 90 Minuten so gehen.“


