Für sein erstes Tor in der Regionalliga kann man sich wohl keinen schöneren Moment aussuchen! Bennedikt Wüstenhagen (18) wurde in der 79. Minute des Spiels BFC Dynamo gegen Hertha BSC II für Rufat Dadashov (33) eingewechselt, da stand es 2:2. In der dritten Minute der Nachspielzeit traf er zum 3:2-Sieg und sorgte so für einen unendlich befreienden Jubel auf dem Platz und im Stadion des Sportforums.
Benny schloss eine wunderschöne Dynamo-Kombination ab. Mcmoordy Hüther (25) hatte noch mal alle Kräfte gesammelt und war von hinter der Mittellinie unaufhaltsam Richtung Hertha-Tor marschiert. Im richtigen Moment hatte er dann das Auge für den Pass in den Lauf von Tobias Stockinger (24), der den Ball von rechts außen flach in die Mitte servierte. Wüstenhagen verwandelte direkt mit der Innenseite des linken Fußes.
„Das Gefühl ist einfach großartig“
Das komplette Stadion flippte aus. Drei Punkte im Sack, Hertha in der Tabelle überholt, die Mannschaft bekam von Trainer Dennis Kutrieb (44) zur Belohnung einen freien Tag spendiert. Alles mit einem Tor, mit dem ersten in einem Männer-Punktspiel. Benny, der aus dem Dynamo-Nachwuchs kommt und erst seit dem Sommer fest im Regionalliga-Kader ist: „Ich kann es immer noch nicht richtig glauben, es fühlt sich auch zwei Tage später einfach großartig an. Na klar habe mir die Highlights vom Spiel noch mal angeguckt, ein sehr schönes Gefühl.“
Um das so erleben zu können, hat der Stürmer in seiner noch jungen Karriere schon viel investiert. Tag für Tag. Coach Kutrieb: „Ich freue mich extrem für ihn. Benny arbeitet wirklich hart, er arbeitet hart im Training, er arbeitet an sich, er will besser werden und er hat diese Unbekümmertheit. Wir geben ihm alle Unterstützung. Er verdient es sich einfach. Das ist es eben: Wenn man harte, ehrliche Arbeit abliefert, wird man dafür belohnt.“
Kutrieb sagt aber auch: „Gerade jetzt werde ich ihn wahrscheinlich aber auch ein Stück weit wieder einfangen müssen, was ganz normal ist für einen jungen Spieler.“ Da muss Wüstenhagen, eher kein Typ der Marke Abheber, schmunzeln: „Er hat ja bei anderen Vereinen auch schon junge Spieler trainiert, vielleicht hat er da schlechte Erfahrungen gemacht. Oder er wollte andeuten, worauf es jetzt für mich ankommt. Ich will auf jeden Fall den Schwung in die kommenden Spiele mitnehmen.“
So wurde Benny einst zu Bambi
Weiter geht es am Freitag (19 Uhr) zum Abschluss der Hinrunde beim FSV Zwickau. Auch für Benny, Spitzname Bambi. So wie bei Bayerns Überflieger Jamal Musiala (21). Wüstenhagen grinst: „Wäre schön, wenn es daher kommen würde, aber die Geschichte ist schon älter. Das stammt aus der Zeit, als Heiner Backhaus hier noch Trainer war.“ Da war Benny 17 und durfte bei den Profis mittrainieren: „Mein U19-Trainer hat mich damals so vorgestellt, vielleicht hing das mit meinen Bewegungen zusammen, keine Ahnung. Jedenfalls fand Backhaus das lustig und seit dem ist das mein Spitzname. Ich habe kein Problem damit, Bambi ist doch nett.“