Das ist gut so

Sieh an, der BFC Dynamo hat einen neuen Ballermann

Bisher legte Joey Breitfeld lieber den Kollegen ein Tor auf, jetzt sucht er plötzlich verstärkt selbst den Abschluss. Hier lesen Sie, warum das so ist.

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Joey Breitfeld (r.) klatscht beim Test in Babelsberg mit Mcmoordy Hüther ab.
Joey Breitfeld (r.) klatscht beim Test in Babelsberg mit Mcmoordy Hüther ab.Patrick Skrzipek

Drei Wochen Schnee- und Eis-Zwangspause inklusive zweier Spielabsagen sind für den BFC Dynamo endlich vorbei, am Freitag (19 Uhr) gibt es im Sportforum gegen Greifswald wieder Regionalliga-Fußball. Alle sind heiß – und Joey Breitfeld (28) ist gerade noch ein bisschen heißer.

Im vergangenen Halbjahr pendelte der Blondschopf immer zwischen Startelf (achtmal) und Jokerrolle (achtmal), erzielte ein Törchen und blieb für viele wieder mal unter seinen großen Möglichkeiten. 2025 ist plötzlich alles anders.

Mit dem Ball am Fuß ist kaum einer so schnell unterwegs wie Joey Breitfeld.
Mit dem Ball am Fuß ist kaum einer so schnell unterwegs wie Joey Breitfeld.Patrick Skrzipek

Zum Auftakt in Meuselwitz (2:2) eingewechselt, legte er für Benny Wüstenhagen den Endstand auf. Im Anschluss gegen Chemie Leipzig (2:0) war er von Anfang an dabei und lange der auffälligste Mann auf dem Platz. Auch wenn ein Tor fehlte, fiel auf: Breitfeld, dem fast schon der Ruf anhaftet, dass er den Ball gern auch auf der Torlinie noch zum besser postierten Mitspieler passt, suchte geradezu jeden Abschluss.

Trainer Dennis Kutrieb lobt Breitfeld

Am vergangenen Freitag im Geheimtest in Babelsberg (2:0) liefen wieder viele Offensivaktionen über ihn und in der 38. Minute zwirbelte Joey den Ball sogar von halblinks aus knapp 20 Metern mit rechts und ganz viel Gefühl zum Endstand ins lange Eck. Fast sah es beim Jubel dann so aus, als konnte er selbst kaum glauben, was er da vollbracht hatte. Für Trainer Dennis Kutrieb (45) war es keine Überraschung: „Joey kann das, er muss das nur öfter auf den Platz bringen.“

Bleibt die Frage: Was ist im Winter mit Breitfeld passiert? Kutrieb: „Er hat sehr gut gearbeitet. Nicht nur auf dem Platz, auch daneben.“ Und da scheint der Coach genau den Nerv getroffen zu haben: „Joey ist sehr selbstkritisch, in Spielen oft sogar zu selbstkritisch. Wir haben viel geredet. Seit dem ersten Test gegen Babelsberg Mitte Januar im Sportforum, als ich ihn eingewechselt habe, macht er es eigentlich überragend.“

Joey Breitfeld spürt das Vertrauen aller

Selten mit sich so richtig zufrieden und deshalb froh übers Vertrauen von Trainer Dennis Kutrieb: Joey Breitfeld
Selten mit sich so richtig zufrieden und deshalb froh übers Vertrauen von Trainer Dennis Kutrieb: Joey BreitfeldPatrick Skrzipek

Breitfeld, kein Mann großer Worte, sagt es kurz und knapp: „Wenn man das Vertrauen des Trainers und der Mannschaft hat, kann man auch mit sich selbst gelassen sein.“

So einfach ist das manchmal, aber doch so schwer zu machen. Kutrieb setzt darauf, dass der Moment von Dauer ist: „Hoffen wir mal, dass wir noch eine Menge Freude an ihm haben, wie wir es aktuell haben.“ Am besten gleich gegen Greifswald.