Senat zeigt dem BFC Dynamo beim Stadion im Sportforum weiter die kalte Schulter
Aus einer schriftlichen Anfrage an die Regierungskoalition geht hervor, dass die Landesregierung die Heimat der Weinrot-Weißen nur stiefmütterlich behandelt.

Der BFC und sein Kampf ums Sportforum als Spielstätte und Heimat. Nach wie vor zeigt der Senat den Dynamos die kalte Schulter, wie aus einer dem KURIER exklusiv vorliegenden Anfrage der Lichtenberger CDU-Abgeordneten Martin Pätzold und Danny Freymark hervorgeht.
Der Abriss der 1959 errichteten Traditionsspielstätte, in der der BFC Dynamo in der Saison 1972/73 sogar einmal vor 20.000 Zuschauern im Uefa-Pokal gegen Liverpool FC gekickt hatte, ist im neuen Masterplan unumstößlich. Auch das dahinter gelegene Vereinsheim soll dem Forums-Park als Begegnungsstätte weichen. Wiederaufbau? Nicht geplant.
Neues Stadion im Sportforum ist viel zu klein
Künftig werden die Dynamos an den Rand des Geländes versetzt, wo ein rund 3500 Zuschauer fassendes Stadion ihnen immerhin eine Spielstätte bieten soll. Die ist allerdings nur für die Regionalliga tauglich. Eine Erhöhung der Kapazität auf 5001 Besucher wird weiterhin abgelehnt.
Als Begründung werden zahlreiche Argumente ins Feld geführt. Erhöhter Flächenbedarf und erforderliche Bodengutachten stünden dem entgegen. Planungsrechtliche Anpassungen bei den Bebauungsplänen seien notwendig, die benachbarten Wohnungsbaugrundstücke an der Konrad-Wolff-Straße bezüglich der Lärm- und Lichtimmissionen müssten in die Überlegungen ebenfalls mit einbezogen werden. Zudem gelte es dann, die Zuwegung zu beachten und die Versammlungsstättenverordnung zu berücksichtigen, welche ab 5000 Zuschauerplätzen gilt. Kostet alles Geld, welches das Land Berlin offenbar nicht anzufassen gedenkt.
Immerhin hat der Senat zugesichert, dass die Anzahl der Trainingsplätze im Sportforumskomplex nicht reduziert wird. Klingt fast netter, als es ist. Ist realistisch betrachtet nur ein Feigenblatt. Denn wer das macht, würde ja auch die Jugendarbeit dort torpedieren. Und das will sich keiner nachsagen lassen.
Immer mehr zeichnet sich ab: Sollte der BFC Dynamo eines Tages die Dritte Liga erreichen, wird er irgendwo in Berlin spielen müssen. Aber garantiert nicht in seinem Zuhause. Fahrten durch die halbe Stadt, um an irgendwelche Spielstätten zu gelangen, statt im Kiez kicken zu können? Umweltpolitisch höchst bedenklich.
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