Punktgewinn für den BFC Dynamo, Stimmverlust bei Trainer Heiner Backhaus
Das torlose Remis bei Lok Leipzig wird von den Weinrot-Weißen als positiv verbucht, weil der Vorjahres-Meister in langer Unterzahl dem Druck standhielt.

Ein Anfang ist gemacht. Sicher, der BFC Dynamo ist nach dem 0:0 bei Lok Leipzig weiter seit vier Regionalliga-Spielen ohne eigenen Treffer, ist jetzt seit 385 Minuten torlos. Aber wenn man 75 Minuten in Unterzahl spielen muss (Rot für Leonidas Tiliudis nach einer Notbremse gegen Sascha Pfeffer/15.), dann gilt es, in erster Linie mal das eigene Gehäuse zu sichern und nicht auf Teufel komm raus sinnbefreit nach vorne zu stürmen.
Nach drei Niederlagen in Folge wertet man beim BFC das torlose Remis als einen Schritt in die richtige Richtung. Etwas, auf das man aufbauen kann. Befand Dynamos Trainer Heiner Backhaus mit krächzender Stimme. „Ich habe die Stimme verloren und höre mich schrecklich an. Dafür muss ich mich entschuldigen. Aber ich musste heute so viel von draußen so viel helfen, weil die Jungs sich im zweiten Spiel hintereinander früh dezimiert hatten. War ja auch gegen Jena so. Da war es die 30. Minute, heute schon in der 15.“, so Backhaus in der Pressekonferenz nach dem Spiel.
BFC-Coach Backhaus ist stolz auf seine Dynamos
Vorwürfe an den Rotsünder gab es übrigens keine. „Es war ja auch ein notwendiges Foul. Wir haben vorne sehr hoch gepresst und dann ’nen langen Ball nicht verhindert. Ich will mal behaupten, der Pfeffi hat so eine Qualität. Wenn wir da nicht die Notbremse ziehen, macht er ihn rein“, so Backe zum Aufreger des Abends.
Nachdem die Weinrot-Weißen in der Anfangsviertelstunde eher keinen Zugriff auf die Partie hatten, wirkte sich der Feldverweis auf einmal wie ein Energiestoß aus. Ein Ruck ging zwar nicht durch Deutschland, aber durch die Mannschaft. „Was danach passiert ist, sind so Geschichten, die ein Fußballspiel an einem Freitagabend vor über 4000 Zuschauern (Saisonrekordkulisse für Lok/d. Red.) schreiben kann. Auf einmal hat jeder noch mal zehn Prozent mehr gegeben, überragende Moral bewiesen und wir hatten eine überragende Ordnung auf dem Platz. Das ist nicht einfach gegen Lok. Die haben einen sehr guten Ansatz, Fußball zu spielen“, so Backhaus weiter.
BFC brauchte auch Wettkampfglück
„Ich möchte der Mannschaft mal richtig Respekt und Anerkennung zollen. Wie mannhaft sie das Unentschieden verteidigt hat, das macht mich einfach stolz“, so das Fazit von Backhaus. Dass der BFC auch das notwendige Quäntchen Glück brauchte, um schadlos davonzukommen, gab Backhaus unumwunden zu.
Aber auch das braucht man eben in Probstheida, wo im Bruno-Plache-Stadion die Trauben für gewöhnlich hoch hängen. Und das Glück muss man manchmal eben auch zwingen. Ob mit elf oder mit zehn Mann.
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