Problem erkannt

Für den ersten Dreier: BFC Dynamo kämpft gegen Sieg-weg-Übel

Späte Gegentore bringen die Weinrot-Weißen immer wieder um den Lohn ihrer Bemühungen. Trainer Andreas Heraf hat längst erkannt, woran das liegt. Kann er das auch abstellen?

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BFC-Trainer Andreas Heraf coacht in Babelsberg lautstark an der Linie, den späteren Ausgleich kann aber auch er nicht verhindern. 
BFC-Trainer Andreas Heraf coacht in Babelsberg lautstark an der Linie, den späteren Ausgleich kann aber auch er nicht verhindern. Patrick Skrzipek

Dritter Spieltag in der Regionalliga Nordost, der BFC Dynamo braucht unbedingt den ersten Dreier. Geht’s nach dem Trend, gibt’s am Sonnabend gegen den ZFC Meuselwitz (13 Uhr, Sportforum) was zu bejubeln: Nach einer Pleite zum Start (2:3 gegen Jena) und einem Remis (1:1 in Babelsberg) ist ein Sieg fällig. Aber dafür müssen die Weinrot-Weißen auf ihren Trainer hören.

Meuselwitz klingt lustig, aber wer sich ein bisschen in der vierten Liga auskennt, weiß, was Coach Andreas Heraf (56) meint, wenn er sagt: „Ich erwarte einen unangenehmen Gegner.“ In der Vorsaison entführten die Thüringer (übrigens auch am dritten Spieltag) mit einem 1:1 einen Punkt aus Hohenschönhausen, im Rückspiel im Altenburger Land erlöste Louis Malina Dynamo erst in der 83. Minute mit dem 1:0-Siegtor.

Heraf: „Das ist wie beim Autofahren“

Apropos späte Tore: Den Ausgleich in Babelsberg kassierte der BFC in Minute 89 und weckte damit böse Erinnerungen, als späte Gegentore mehr als Platz vier zum Abschluss der Saison 2023/24 verhinderten. Heraf: „Ich war da ja nicht dabei, aber ich weiß genau, was da passiert ist.“ Der Österreicher erklärt: „Das hat mit den Basics zu tun, egal in welcher Liga. Ganz einfach geht es darum, da mit allem, was man hat, zu verteidigen. Da fehlt die letzte Konsequenz, die entscheidenden Meter zu machen.“

Was kann man da als Coach machen? Heraf grinst: „Die Basics trainieren, am besten jeden Tag. Weil das die Spieler ankotzt, mache ich es nur jeden zweiten. Die Jungs müssen das automatisch machen. Das ist wie beim Abbiegen mit dem Auto: Blinker raus, Schulterblick. Macht man das nicht, kann was Schlimmes passieren. Es geht darum, dass die Spieler bereit sind, das zu machen.“

Am Ende sind dem Trainer die Hände gebunden

Und wenn nicht? Heraf gibt offen zu, dass ihm am Ende ein wenig die Hände gebunden sind: „Ich spreche das an, gucke mir das auch drei-, viermal an. Dann bleibt mir nur die Möglichkeit, einen anderen Spieler zu bringen. Aber in der Richtung sind mir ja dann auch gewisse Grenzen gesetzt.“ Bleibt die Hoffnung, dass sein beharrliches Üben letztlich dann doch Früchte trägt. Am besten schon gegen Meuselwitz.