Wenn das nicht hilft ...

BFC Dynamo: Trainer-Trost gegen den Torlos-Fluch

Rufat Dadashov schießt normalerweise die Netze kaputt, aber in dieser Saison will es beim Torjäger einfach nicht richtig klappen. Trainer Dennis Kutrieb steht weiter fest zu ihm.

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Wenn  das nicht hilft: BFC-Trainer Dennis Kutrieb nimmt Rufat Dadashov (l.) nach dem Spiel in Jena ganz fest in die Arme.
Wenn das nicht hilft: BFC-Trainer Dennis Kutrieb nimmt Rufat Dadashov (l.) nach dem Spiel in Jena ganz fest in die Arme.Patrick Skrzipek

Es ist eines der großen Rätsel in dieser bisher seltsamen Regionalliga-Saison des BFC Dynamo: Rufat Dadashov (33), der Mann mit eingebauter Tor-Garantie und der Wahnsinns-Quote von 51 Buden in 78 Pflichtspielen für die Weinrot-Weißen, bringt den Ball  kaum mehr über die Linie. In 18 Partien nur für ihn mickrige viermal. Inzwischen ist die Flaute fast schon ein ausgewachsener Fluch.

Dadashov macht und tut, ackert, fordert Bälle, holt sie sich selbst, sucht den Abschluss. Aber die Belohnung für den nimmermüden Einsatz bleibt meist aus. Drei Tore nach dem 6. Spieltag, noch eines in der 13. Runde beim 2:1 in Eilenburg. Am Sonntag gegen Babelsberg (13 Uhr, Sportforum) ist es schon die 18. Saison-Partie.

Volles Risiko wieder nicht belohnt

Der Stürmer ist erfahren und weiß, dass es solche Phasen immer mal gibt und wie man damit umgeht: „Es bringt gar nichts, Frust zu schieben oder sich unter Druck zu setzen. Ich habe das ja nicht verlernt. Da hilft nur weiter Gas geben.“ Tapfer gesprochen, aber wenn es so ist wie zuletzt in Jena (1:1), kann auch der coolste Hund schon mal verrückt werden.

Zwei gute Möglichkeiten hatte Dada schon. Keine Hundertprozenter, aber welche von der Sorte: Wenn's flutscht, gehen die auch mal rein. Dann die 85. Minute: David Grözinger schlägt einen Freistoß hoch in Jenas Strafraum, der Ball segelt nach einem Kopfball-Querschläger an die rechte Ecke des Fünfmeterraums. Dadashov nimmt ihn mit rechts und vollem Risiko aus sechs Metern volley, trifft die Kugel perfekt. Torwart Marius Liesegang ist geschlagen. Doch dann hechtet Jannes Werner heran, verbiegt in der Luft seinen Körper und klärt noch artistisch per Kopf auf der Linie. Wahnsinn!

Dadashov: „Keine Ahnung , was ich verbrochen habe“

Gespannt, aber machtlos kann Rufat Dadashov (2.v.l.) nur zusehen, wie Jenas Jannes Werner (2.v.r.) seinen Schuss noch von der Torlinie köpft.
Gespannt, aber machtlos kann Rufat Dadashov (2.v.l.) nur zusehen, wie Jenas Jannes Werner (2.v.r.) seinen Schuss noch von der Torlinie köpft.Patrick Skrzipek

Das hat nichts mehr mit Schützen-Pech zu tun. Auch Dadashov konnte es nicht fassen: „Keine Ahnung, was ich verbrochen habe, dass der Ball einfach nicht rein wollte.“ Dennis Kutrieb (45) litt mit und drückte seinen Torjäger außer Dienst nach dem Abpfiff ganz fest an sich. Dadashov schloss in den Armen des Trainers die Augen. Dankbar für den Trost. Es war neben dem Jubels ums späte 1:1 durch Julian Wießmeier (90.+1) die Szene des Spiels.

Kutrieb: „Ich habe ihm da gesagt, dass er alles getan hat, was geht. Dass man manche Dinge eben nicht beeinflussen kann und man das akzeptieren muss.“ Sonntag gegen Babelsberg gilt neues Spiel, neues Glück. Irgendwann muss der Knopf ja aufgehen. Kutrieb: „Solange Dada Chancen hat, muss man sich keine Sorgen machen.“ Aber mit einem Tor zum Jahresausklang und dann ohne diesen fiesen Flaute-Rucksack wäre die Winterpause angenehmer.