Im großen Jubel um den 3:2-Sieg gegen Hertha BSC II mit dem entscheidenden Tor durch Benny Wüstenhagen (18) in der Nachspielzeit ging eine Premiere beinahe unter: Amiro Amadou (22) feierte sein Regionalliga-Debüt für den BFC Dynamo. Damit endete auch eine lange Leidenszeit.
Der Innenverteidiger mit Gardemaß (1,90 Meter) war zuletzt bei Jahn Regensburg II (Bayernliga Nord), trainierte seit Sommer bei den Weinrot-Weißen und kam auch in Testspielen zum Einsatz. Doch die Auflösung seines alten Vertragsverhältnisses gestaltete sich schwierig. Erst zwei Tage vor dem Saisonstart gegen Jena (2:3) war endlich alles geklärt und Amadou unterschrieb bis Ende Juli 2026 beim BFC. Andreas Heraf (57), damals Trainer der Dynamos, freute sich: „Neben seinen fußballerischen Qualitäten und seiner enormen Schnelligkeit hat mich sein Ehrgeiz beeindruckt. Er wollte unbedingt zu uns.“
Im Pokalspiel kam der Schock
Zeigen konnte Amadou seine Fähigkeiten bisher kaum. In der ersten Runde des Berlin-Pokals gegen Kreisligist FC Karame (22:0) durfte er ran, dann erst wieder Anfang September in Runde zwei. Doch beim 16:0 bei Kreisligist MSV Normannia verletzte er sich. Co-Trainer Nils Weiler (25) damals: „Amiro hat sich den Mittelfuß gebrochen, das Ganze ist auch noch ein wenig kompliziert. Er muss operiert werden. Läuft alles gut, ist er vielleicht im Dezember zurück.“

Jetzt heißt es: Plan übererfüllt! Denn plötzlich stand Amadou gegen Hertha nicht nur auf dem Spielberichtsbogen, sondern sogar auf dem Platz. Eingewechselt, als Ben Meyer (25) verletzt rausmusste (79.). Er machte seine Sache, als wäre er nie weg gewesen: „Es war sehr schön, nach so langer Zeit wieder auf dem Platz zu sein.“ Mehr als das. BFC-Trainer Dennis Kutrieb: „In meinen Augen war das ein guter Einstand.“
Amadou gibt dem BFC mehr Möglichkeiten
Auch wenn Amadou kaum an ein mögliches Comeback dachte („Ich war das erste Mal wieder im Kader, die Einwechslung kam für mich schon überraschend“), der Coach hatte ihn auf dem Zettel: „Wir wollen ihn behutsam aufbauen, ihm langsam wieder Spielzeit geben. Die Idee war, dass er je nach Spielverlauf vielleicht um die 15 Minuten bekommt. Die Verletzung von Ben Meyer hat sein Comeback dann beschleunigt.“

Gut so, denn mit Amadou hat Kutrieb in der Innenverteidigung, wo Steffen Eder (27, Knieverletzung) weiter fehlen wird, eine Option mehr. Erst recht, wenn Meyer für Freitag in Zwickau (19 Uhr) passen muss und Eder-Ersatz David Grözinger (25) wieder auf seiner angestammten Position hinten links gebraucht wird. Neben David Haider (32), der nach Gelb-Rot zurückkehrt, ist wohl erst mal Karim El Abed (20) in der Mitte erste Wahl. Doch Kutrieb plant auch mit Amadou: „Er steht für eine andere Komponente, die wir so bisher nicht haben. Das gibt uns noch mal andere Möglichkeiten.“



