Am vergangenen Spieltag beinahe am Boden zerstört, nach der 28. Runde der Regionalliga Nordost fast im Aufstiegs-Himmel. Erst das 0:2 in Luckenwalde, jetzt ein 1:0 gegen Herthas BSC II - dass der BFC Dynamo gerade ungebremst auf der Gefühls-Achterbahn unterwegs ist, hat nicht nur mit den drei verlorenen und den drei gewonnenen Punkten zu tun. Dafür sorgt auch die direkte Aufstiegs-Konkurrenz.
BFC-Trainer Dirk Kunert entschuldigt sich fast schon jedes mal, wenn er nachdrücklich sagt: „In dieser Liga ist alles möglich.“ Spätestens jetzt müsste es auch der Letzte verstanden haben.
Amar Suljic köpft das Tor ins Glück
Dynamo hat nicht nur den Frust-Rucksack von Luckenwalde zu schultern, Kunert fehlen gegen Hertha gleich sieben Spieler. Darunter drei Häuptlinge: Kapitän Chris Reher, Torjäger Rufat Dadashov, Abwehrchef David Haider und Angriffs-Joker Tugay Uzan sind teilweise noch länger verletzt, Mittelfeld-Rakete Joey Breitfeld brummt eine Gelbsperre ab. Kurz vorm Spiel melden sich auch noch Dominic Duncan und Ersatztorwart Paul Hainke ab.
Breiter und guter Kader hin oder her - das stecken auch die Weinrot-Weißen nicht spurlos weg. Kunert macht mit dem verbliebenen Personal das Allerbeste draus. Neben dem Sieg-Kopfball von Amar Suljic (26.) gibt es noch einen Lattenkopfball von Alexander Siebeck (40.), einen Lattenknaller von Julian Wießmeier (47.), Siebeck scheitert als Solist an Hertha-Torwart Tim Goller (73.).
Auf der anderen Seite haben die Dynamos aber auch das Glück des Tüchtigen, dass die Hertha-Talente einige Hochkaräter teilweise kläglich versemmeln. Alles in allem reicht es aber zu einem 1:0 gegen den sehr ballsicheren Tabellen-15. Kunert: „Es geht darum, die Spiele zu gewinnen. Riesenkompliment für die Mannschaft, an die Jungs, die in die Bresche gesprungen sind. Sehr junge Spieler. Das war für uns als Mannschaft ein sehr wichtiger Sieg.“
Duell der direkten Konkurrenten
Nicht nur das. Als Kunert sein Fazit zog, wusste er schon, dass Cottbus beim Siebenten in Jena beim 1:1 Federn ließ und Dynamo mit dem eigenen Erfolg und nun 56 Punkten an Energie (55 Zähler) vorbei auf Platz zwei sprang. Richtig veredelt wurde der Sieg dann am Sonnabend, als Greifswald daheim gegen Schlusslicht Hansa Rostock II 1:3 patzte. Damit bleibt der GFC zwar Tabellenführer - aber nur noch wegen des um sechs Treffer besseren Torverhältnisses. Und am Freitag muss Greifswald nach Cottbus ...