Da hatte der KURIER nicht zu viel versprochen! „Dieses Spiel wird ganz besonders“, kündigte er die Generalprobe des BFC Dynamo für den Start in die Regionalliga am Freitag gegen Jena (19 Uhr, Sportforum) an. Volltreffer! Nicht nur, weil der Viertligist aus Hohenschönhausen Italien-Zweitligist Sampdoria Genua 1:0 (1:0) besiegte.
Was für ein Nachmittag im Sportforum! Trotz Gluthitze fanden 2026 Fans den Weg ins Stadion. Und die sahen schon in Minute 13 das Tor des Tages, als Rufat Dadashov in echter Knipsermanier eine Freistoßflanke von Ben Meyer im Netz der Italiener unterbrachte. Und hätte Julian Wießmeier vom Elferpunkt besser gezielt (78.), hätte sich Sampdoria auch nicht beschweren können.
BFC Dynamo ist international gut dabei
Wer hätte das gedacht, so was sieht man im Sportforum nicht alle Tage. Stadionsprecher Martin Richter (50) packte flott noch das 4:2 zum Saisonausklang gegen AS Monaco mit dazu und verkündete stolz über Mikro ins weite Rund: „Das Spiel endete 1:0, damit ist unser BFC Dynamo im Kalenderjahr 2024 international noch ungeschlagen.“
Ein bisschen Spaß muss auch sein, aber die Fortschritte, die der BFC in den gut vier Wochen unter Andreas Heraf (56) gemacht hat, lassen sich auch an den Statements des Trainers ablesen. Nach dem 3:0 gegen Oberligist Lichtenberg 47 war der Österreicher „überhaupt nicht zufrieden“, das 3:1 gegen Regionalliga-Absteiger Hansa Rostock II kommentierte er mit einem „hat mir schon besser gefallen“.
BFC-Trainer Andreas Heraf lobt
Nach Genua bilanzierte Heraf: „Ich bin alles in allem sehr zufrieden. Wir waren eigentlich die bessere Mannschaft, hatten mehr Möglichkeiten und haben uns taktisch sehr, sehr clever verhalten.“ Luft nach oben ist immer, aber alles zusammen macht schon Hoffnung auf einen gelungenen Saisonstart gegen Jena.
Trotz aller Freude bei Dynamo: Star des Tages war konkurrenzlos Andrea Pirlo (45). Der Ex-Stratege von AC Mailand und Juventus Turin (116 Länderspiele) ist aktuell Trainer von Sampdoria. Das Überwachen des Aufwärmens (!) überließ der Weltmeister von 2006 noch seinem großen Trainerteam. Mit dem Anpfiff war auch er im Stadion.
Sampdoria Genua und der Tunnelblick
Anfangs auf der Bank, nach dem Rückstand dann auch durchaus lautstark fast nur noch an der Seitenlinie. Ein Pirlo allein kann es auch nicht rausreißen. Der Weltmann gab bereitwillig ein paar Autogramme, stellte sich für Selfies – auch mit etlichen Dynamos – hin und war auch der Einzige, der bei der verspäteten Ankunft ein freundliches Hallo erwiderte und mit einem Lächeln quittierte.

Vor ihm waren seine Spieler wild entschlossen, stumm und ohne Blick nach rechts oder links in den Kabinentrakt marschiert. Die waren schon im berühmten Tunnel, echte Profis eben – hätte man da denken können. Doch dieses Bild wurde erst auf dem Platz und spätestens hinterher dann doch erschüttert.
In Berlin gibt’s Döner, Bier und Cola
