Backhaus-Nachfolger da

Amtlich! Dirk Kunert (55) ist neuer Cheftrainer des BFC Dynamo

Die Bosse des DDR-Rekordmeisters ließen sich Zeit, prüften genau und hoffen nun, dass sie bei knapp 100 Bewerbungen die richtige Wahl getroffen haben. 

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Willkommen in Hohenschönhausen: Der neue Trainer Dirk Kunert unterschreibt seinen Ein-Jahres-Vertrag beim BFC Dynamo.
Willkommen in Hohenschönhausen: Der neue Trainer Dirk Kunert unterschreibt seinen Ein-Jahres-Vertrag beim BFC Dynamo.Patrick Skrzipek

Zehn Tage ohne echten Chef, jetzt hat der BFC Dynamo einen neuen Trainer gefunden: Dirk Kunert (55) tritt mit einem Vertrag erst mal bis Saisonende die Nachfolge des am Abend vor dem Regionalliga-Hit in Greifswald (0:0) gefeuerten Heiner Backhaus (41) an, der inzwischen bei West-Viertligist Alemannia Aachen anheuerte.

Der Plan beim DDR-Rekordmeister in Hohenschönhausen: Kunert soll die Weinrot-Weißen zum direkten Aufstieg in die 3. Liga und zum Berliner Pokalsieg führen. Die Dynamos um Wirtschaftsrats-Boss Peter Meyer (55), Sportchef Angelo Vier (51) und Präsident Norbert Uhlig (70) ließen sich nicht treiben und hoffen, dass sie bei „80 bis 100 Bewerbungen“ die richtige Wahl getroffen haben. Vier: „Dirk Kunert kennt die Liga, er kennt Berlin, hat unsere Spielphilosophie - das passt.“ 

Der gebürtige Berliner, der 1989/90 und 1990/91 in 51 Zweitliga-Spielen für Blau-Weiß 90 auf dem Platz stand und seine aktive Karriere im Juli 2000 bei der zweiten Mannschaft von Hertha BSC beendete, stellte sich schon bei der Mannschaft vor und leitete am Vormittag zusammen mit Interims-Coach Nils Weiler (24) sein erstes Training im Sportforum. 

Damit ist auch klar: Weiler und Torwartcoach Carsten Nulle (48) bleiben. Kunert: „Menschlich passt es super, über die Qualität brauchen wir nicht zu reden. Ich bin sehr zufrieden, dass sie an meiner Seite sind.“

Dirk Kunert (graues Shirt) stellt sich am Dienstvormittag bei der Mannschaft des BFC Dynamo vor und sagt ihr, was er erwartet.
Dirk Kunert (graues Shirt) stellt sich am Dienstvormittag bei der Mannschaft des BFC Dynamo vor und sagt ihr, was er erwartet.Patrick Skrzipek

Dirk Kunert weiß, wie Pokalsieg geht

Klar, dass er heiß ist. Schließlich ist Kunert schon ein paar Tage raus aus dem aktiven Geschäft. Zuletzt betreute er Carl Zeiss Jena, musste beim Regionalliga-Konkurrenten aber schon am 11. Oktober 2021 seinen Stuhl räumen. Seitdem war der ehemalige Mittelfeldspieler ohne Verein. Mit Jena holte er 2020 und 2021 den Thüringen-Pokal. Kunert: „Meine Akkus sind aufgeladen, ich brenne auf meine neue Aufgabe. Es war ein Hammergefühl, wieder auf dem Platz zu stehen.“

Vorm Engagement bei Carl Zeiss hatte er schon in 19 Spielen auf der Bank des BAK Erfahrungen in der Nordost-Staffel der vierthöchsten deutschen Spielklasse gesammelt. Jetzt setzt der BFC Dynamo seine Hoffnungen in ihn. Im Landes-Pokal ist die 3. Runde erreicht, in der Liga hat der Tabellensechste nur drei Punkte Rückstand auf Spitzenreiter Erfurt – da ist noch alles drin. 

Dirk Kunert: „Ich bin ein schlechter Verlierer“

Viel wird sicherlich schon von einem erfolgreichen Start abhängen. Da hat Kunert am Freitag (19 Uhr, Sportforum) mit dem Tabellenvierten Babelsberg (zwei Zähler mehr als Dynamo) gleich einen echten Brocken erwischt. Andererseits kann er der Konkurrenz aber auch gleich zeigen, dass mit dem BFC unter seiner Regie erst recht zu rechnen ist. Kunert: „Babelsberg ist ein harter Gegner. Aber ich habe Ansprüche an mich und an die Mannschaft, möchte natürlich immer gewinnen. Ich bin ein schlechter Verlierer.“