Nach dem Schlusspfiff im Vogtland bricht auf der Bank des BFC Dynamo ein kleiner Jubel-Orkan los. Das sagt fast schon alles. Denn das 3:1 (1:0) des Mit-Favoriten auf den Meistertitel in der Regionalliga Nordost bei Aufsteiger VFC Plauen hört sich klarer an als es ist. Egal, die Weinrot-Weißen haben nicht nur drei Punkte mehr auf dem Konto, sondern auch ihre Kellerkind-Allergie besiegt.
In Luckenwalde und zuletzt gegen den Chemnitzer FC hatte es jeweils nur zu enttäuschenden Nullnummern gereicht, der Erfolg in Plauen ist zwar am Ende verdient, aber auch ein ganzes Stück glücklich. Puh! Denn nach einer zielstrebigen ersten Halbzeit, als sich Dynamo Chance um Chance erspielt, aber nur 1:0 führt – Henry Crosthwaite marschiert ungestört durch die Plauener Reihen und trifft (22.) –, wird das Ganze noch zur großen Zitterpartie.
Torwart Leon Bätge verhindert Niederlage
Und alles wieder mal in Überzahl. Wie im Vorjahr beim damaligen Schlusslicht Hansa Rostock II beim am Ende peinlichen 2:3 , wie zuletzt gegen Chemnitz. Plauens Can-Deniz Tanriver sieht nach einem Schubser gegen Ivan Knezevic Gelb-Rot (59.) und der BFC danach plötzlich vor 1569 Zuschauern ziemlich hilflos aus.
Erst leistet sich Torwart Leon Bätge einen katastrophalen Fehlpass, David Haider kann da in höchsten Not noch den Ausgleich verhindern (67.). Vier Minuten lässt sich die komplette Defensive mit einem einfachen Pass aushebeln, Johan Martynets trifft zum 1:1. Dann verhindert Bätge grandios den Rückstand, als Kevin Werner durch ist (89.). Puh!
Erst im direkten Gegenzug gibt es die Erlösung, weil die Joker stechen. Der eingewechselte Vasileios Dedidis schickt den eingewechselten Benny Wüstenhagen über rechts, der Youngster behält am Fünfer den Überblick und passt präzise zurück auf Kevin Lankford, der mit dem 2:1 (89.) sein erstes Tor für den BFC erzielt: „Endlich, einen besseren Zeitpunkt dafür gibt es nicht.“
BFC-Trainer Nils Weiler selbstkritisch

Und weil dann noch Wüstenhagen Rufat Dadashov auf halbrechts in Szene setzt und der Torjäger den Ball scharf nach innen bringt, steht es am Ende 3:1. Plauens Tim Limmer schießt beim Rettungsversuch vorm einschussbereiten Dedidis seinen Kollegen Daniel Heinrich an, von dessen Brust der Ball als Bogenlampe am langen Pfosten einschlägt (90.+5).