Einen solchen „Ersatzmann“ wie Marco Nowak (33) können sich wohl nur die Eisbären leisten. Aber wenn der schussgewaltige Verteidiger zwischen die Banden gerufen wird, bringt er die Gegner ins Laufen und die Torsteher in Schwitzen. Wohl auch am Mittwoch (19.30 Uhr) im ersten Meister-Finale (best of seven) in Bremerhaven.
Nowak saß trotz seiner 678 DEL-Einsätze bei den Play-offs zunächst auf der Tribüne, bis Kapitän Kai Wissmann durch eine Verletzung ausfiel. Marco rutschte ins Team und spielte, als wäre er nie raus gewesen. Der Dresdener startete top fit durch: „Ich habe jeden Tag hart trainiert. Als ich eingesetzt wurde, war ich bereit. Aber die Mannschaft hat mir auch sehr die Mannschaft geholfen.“
Marco Nowak: „Was soll ich in Straubing?“
Trainer Serge Aubin vertraut Nowak voll, bringt ihn auch in den Special Teams aufs Eis. Mit Erfolg, wie der Einzug ins Meister-Finale beweist. Mit drei Scorerpunkten in zwei Spielen bewies der Abwehrrecke durchaus Offensivdrang, was den Eisbären auch im Halbfinale fünf gegen Straubing zum entscheidenden 3:2-Erfolg verhalf.
Zuletzt gab es immer wieder Gerüchte, Nowak wechsele zur neuen Saison nach Straubing. Darüber kann er nur lächeln: „Ich habe einen Vertrag mit den Eisbären, fühle mich nicht nur im Verein, sondern auch in Berlin sehr wohl. Wir spielen um den Titel. Meine Familie hat ein schönes zu Hause in Lindenberg, meine beiden Kinder gehen dort gern zur Schule. Was soll ich also in Straubing? Außerdem hatte ich es noch nie so verkehrsgünstig wie jetzt, meine Eltern und die Verwandten in Dresden zu besuchen.“
Marco Nowak zeigte immer Stehvermögen
In der Tat war Nowak nie ein Wandervogel, auch wenn er mit 14 von Dresden nach Crimmitschau zog, um sich dort im Puckspiel zu entwickeln. Als Profi bewies er mit elf Jahren bei der Düsseldorfer EG und fünfen bei den Nürnberg Ice Tigers durchaus Stehvermögen. EHC-Sportchef Stéphane Richer hatte also ein gutes Händchen, als er Nowak im Mai 2022 zu den Eisbären lockte.
Zunächst ging das zwar schief, als der EHC dann die Play-offs verpasste. Doch jetzt, wo Not am Mann ist, ist 20-fache Nationalspieler mit voller Power auf den Punkt zur Stelle. ■