Da sage noch einer, Eishockey-Profis sind verwöhnt. Für die Eisbären trifft das nicht zu. Statt in den viel zu kleinen Kabinen zogen sich Stars des DEL-Rekordmeisters im Flur der Eishalle in der Paul-Heyse-Straße um. Alles für die Titelverteidigung.
„Es lohnt sich, in dieser Halle zu trainieren. Das Eis ist für die Sprints und für die Pässe die blanke Sahne. Der Puck rutscht gut und bei den Sprints hat man auf diesem Eis ein gutes Gefühl“, lobt Ty Ronning (27) trotz fehlender geräumiger Umkleide das Aushilfstraining im Eiskunstlauf-Areal. „Mit dem Auto sind wir nach dem Training schnell im Welli“, macht Ronning um die aktuellen Gegebenheiten keinen großen Wind.
Ty: „Mein Vater ist stolz auf mich“
Der Kanadier reiste nach dem Heimaturlaub nicht unvorbereitet zurück nach Berlin. Auf den Lorbeeren seiner Topmarke von 98 Punkten (davon 48 Tore, 28 Spiele in Folge mindestens ein Scorerpunkt) will sich Ty nicht ausruhen. „Mein Vater ist wegen der vielen Tore und dem zweiten Meistertitel mächtig stolz auf mich“, berichtet Ty und fügt ohne Pause hinzu: „Damit ich auch in der neuen Saison in der DEL eine gute Rolle spiele, hat er mit mir im Winterclub von Burnaby fleißig auf dem Eis trainiert.“
Burnaby ist ein Vorort von Vancouver, der Olympiastadt von 2010. Cliff Ronning (59), Papa des Stürmers, ist kein unbeschriebenes Blatt im Eishockey, schwang bei 1263 NHL-Spielen den Schläger, stand im Stanley-Cup-Finale und eroberte mit Kanada WM-Silber. Ty: „Mein Vater weiß, was er machen muss, damit ich mit guter Form in die Saison gehe.“
Ty Ronning noch allein in Berlin
Im Moment lebt Ronning Junior noch als Strohwitwer in Berlin. Aber nicht mehr lange. Ty: „Nächsten Monat kommt meine Frau Samantha. Sie bringt auch unseren kleinen Dackel mit.“ Wie es privat weitergeht, weiß er also. Aber wie wird es bei den Eisbären?
Stürmt Ronning wieder zusammen mir Leo Pföderl (31) und Freddy Tiffels (30)? Die drei zauberten in der vergangenen Saison die Liga regelmäßig auseinander. Ty: „Mal sehen, wie die Trainer entscheiden. Wir haben viele gute Spieler im Team, da wird sich wieder eine gute Reihe für mich finden.“