Die Uber Arena platzte mal wieder aus allen Nähten. 14.200 Zuschauer sahen Eishockey auf Topniveau zwischen den Eisbären und den Adler Mannheim - ausverkauftes Haus! Am Ende jubelte nach drei Minuten in der Overtime der EHC über einen schwer erkämpften 4:3 (2:3, 0:0, 1:0/1:0)-Sieg n. V., der dem DEL-Rekordmeister nicht nur zwei Punkte, sondern auch die Tabellenspitze einbrachte. Am Sonntag (14 Uhr) geht es in Wolfsburg weiter.
Nach exakt 9:43 Minuten verstummten die Freudengesänge der Eisbären-Fans. Adler-Verteidiger Jyrki Jokipakka schnippte den Puck aus dem eignen Drittel über das Eis, der Schuss wurde zur kuriosen Bogenlampe und überraschte Jake Hildebrand. Der EHC-Keeper ließ die vor ihm aufspringende Hartgummischeibe über die Kelle ins Tor rutschen - 1:0 für die Gäste. So ein Tor gibt es wirklich nicht alle Tage.
Mannheim-Trainer lobt Eisbären
Die Eisbären steckten das weg, korrigierten den Spielstand durch Tore von Ty Ronning (12.) und Freddy Tiffels (13.) in doppelter und einfacher Überzahl innerhalb von 29 Sekunden - 2:1 für die Hausherren. Lange konnten die sich über ihren Vorsprung allerdings nicht freuen, denn Daniel Fischbuch (15.) und Nick Cicek (19.) brachten die Adler wieder in Führung.
„Doch im weiteren Verlauf des Spiels zeigten die Berliner, wer der Meister ist“, lautete später das anerkennende Fazit des Spiels von Mannheims Ex-NHL-Trainer Dallas Eakins. Die Eisbären spielten im letzten Drittel wahrlich meisterlich auf und setzten die Adler fast die gesamten 20 Minuten unter Druck. Tiffels gelang der Ausgleich zum 3:3 (54.), der fleißige Manuel Wiederer drosch den Puck dann zum vielbejubelte Siegtor ins Netz (63.). Weil Ingolstadt 2:6 in Nürnberg patzte, reichte das zu Tabellenplatz 1.
Tolle Adler-Geste für erkrankten Tobi Eder

Apropos Tiffels: Der sonst so beherrschte Freddy zerdrosch im zweiten Drittel unvermittelt seinen Schläger an der Bande und lieferte später an der Lippe gekennzeichnet die Erklärung: „Ich habe einen Schläger ins Gesicht bekommen und dabei auch noch einen Zahn verloren. Das passiert, aber ich mag solche Momente überhaupt nicht.“ Seine persönliche Rechnung für dieses Spiel: zwei Tore für einen Beißer. Ist vielleicht ein kleiner Trost.
Nicht zu vergessen: Bei aller Rivalität zwischen beiden Klubs sorgte Mannheim für den Gänsehautmoment des Abends. Zum Warmlaufen kamen alle Adler mit einem Trikot mit der Nummer 22 und dem Namen Tobi aufs Eis. Ein Gruß und ein Zeichen für die Unterstützung für den an Krebs erkrankten Eisbär Tobi Eder. Starke Geste! ■