„Das war ein guter Nachmittag für uns“, knurrte Iserlohns Trainer Doug Shedden nach dem 3:0-Sieg bei den Eisbären. Für den Kanadier, den man in der Öffentlichkeit eigentlich nie lachen sieht, waren diese Worte schon ein gewaltiger Gefühlsausbruch. Nach sieben Auswärts-Niederlagen in Folge holten sich die Hähne aus Iserlohn ausgerechnet beim DEL-Spitzenreiter einen Sieg und Keeper Andi Jenike den ersten Shutout der Saison ab.
Drei Klatschen in Folge vor insgesamt 41.166 Zuschauern in der MB-Arena sind echt zum Schämen für die Eisbären. Da ist es auch Trainer Serge Aubin nicht abzunehmen, wenn er auf acht verletzte Spieler hinweist, von denen Rayan Bettahar ohnehin nur in Weißwasser im Einsatz war.
Aussortierte Eisbären lachen über Eisbären
Trotz der Ausfälle liefen beim DEL-Rekordmeister immerhin mit Jonas Müller, Marcel Noebels, Manuel Wiederer und Frederik Tiffels vier aktuelle Vizeweltmeister auf. Von den Nationalspielern Leo Pföderl, Marco Nowak und Tobias Eder wollen wir gar nicht erst reden.
Wer trotz der Verletzten so viel Qualität zwischen die Banden schicken kann, der muss anderes Eishockey vorführen als bei den vergangenen drei Heimspielen. Dagegen mischten bei den siegreichen Iserlohnern mit Sven Ziegler, Charlie Jahnke und Cedric Schiemenz drei aussortierte Eisbären mit, die sich natürlich ins Fäustchen lachen konnten.
Bitte nicht schon wieder „die Saison ist lang“
„Es ist nicht möglich, eine so große Zahl von Verletzten wegzustecken“, jammerte Trainer Aubin, dessen Vertrag gerade erst um zwei weitere Jahre verlängert worden war. Zwei Klatschen gegen Düsseldorf (1:4) und Iserlohn (0:3) mit einem einzigen Tor einzufahren, ist für die Eisbären eine echte Blamage.
Zumal jetzt auch die Tabellenspitze futsch ist. Wenn Serge Aubin bittet, „keine Panik aufkommen zu lassen“, ist das okay. Wenn er aber sagt, „die Saison ist noch lang“, dann läuten bei vielen alle Alarmglocken.