10:2 in Nürnberg

Halloween-Spektakel! Gnadenlose Eisbären zerlegten Ice Tigers

Der fünfte Auswärtssieg in Folge ist für den EHC auch der vierthöchste Erfolg insgesamt in seiner DEL-Geschichte.

Teilen
Ein wahres Zucker-Törchen: Patrice Cormier tanzt beim 4:1 Nürnberg inklusive Torwart Niklas Treutle schwindelig.
Ein wahres Zucker-Törchen: Patrice Cormier tanzt beim 4:1 Nürnberg inklusive Torwart Niklas Treutle schwindelig.Zink/Imago

Das passt doch wie angegossen zu Halloween! Die Eisbären bereiten Nürnberg den Voll-Grusel, gewinnen bei den Ice Tigers mit 10:2 (3:1, 4:1, 3:0). Der fünfte blitzsaubere Dreier am Stück auf fremdem Eis, der vierthöchste Sieg in der DEL-Geschichte der Eisbären. Da hilft den eigentlich heimstarken Gastgebern (zuvor fünf Siege in sechs Spielen) auch nicht, dass sie den Abend zur „Red Party“ ausrufen. Was zu feiern hat nur der EHC.

Leo Pföderl ist nach seiner Wochenend-Verletzungspause zurück, Ty Ronning und Lean Bergmann fehlen weiter. Im Tor steht nicht wie zuletzt beim 3:2 n.V. gegen Straubing Jonas Stettmer, sondern wieder Stamm-Goalie Jake Hildebrand. Aber eigentlich ist momentan egal, wer bei den Eisbären aufläuft - jeder spielt gerade fast perfekt mit jedem zusammen. 

Eisbären sind viel zu schnell für Nürnberg

Die Ice Tigers können gar nicht so schnell gucken, wie sie fachgerecht filetiert werden. Eric Mik (7.) setzt mit dem 1:0 den ersten Schnitt, Pföderl nur neun (!) Sekunden später den zweiten. Tobi Eder schnippelt nach herrlicher Direktkombination über Blaine Byron und Freddie Tiffels das 3:0 (9.) raus. Das geht alles ratzfatz!

Und sogar noch besser. Im zweiten Abschnitt macht es Patrice Cormier gleich doppelt, tanzt beim 4:1 (23.) im Powerplay Nürnberg-Torwart Niklas Treutle schwindelig und stochert noch das 5:2 (33.) nach. Ach ja: Zwischendurch sorgen Jake Ustorf (12. zum 3:1) und Roman Kechter (30. für 4:2) dafür, dass auch Nürnberg auf die Tafel kommt.

Eisbär Jonas Müller hat so richtig Spaß

Das fällt aber kaum auf, weil die Eisbären weiter treffen, wie sie wollen. Beim 6:2 (34.) wird der Schuss von Jonas Müller von gleich zwei Ice Tigers abgefälscht - wenn es läuft, dann klappt halt alles. Denkt sich auch Morgan Ellis. Der Verteidiger, normalerweise eher selten vor des Gegners Kiste, vollstreckt in Außenstürmer-Manier zum 7:2 (35.).

Jonas Müller grinst in der Drittelpause: „Klar, so ein Spiel macht immer Spaß. Na ja, bis auf die beiden Gegentore. Die waren eigentlich auch vermeidbar.“ Wow, da ist aber einer aber ganz gnadenlos ...

Verrückt: Marcel Noebels geht komplett leer aus

Nach dem siebenten Gegentreffer hat Treutle im Nürnberg-Tor die Faxen endgültig dicke, fährt von sich aus vom Eis, zertrümmert an der Bande seine Kelle und guckt von der Bank aus schock-gefrustet zu, ob es Vertreter Leon Hungerecker besser macht. Der war ja immerhin 2022 Meister mit den Eisbären. Aber die haben auch mit ihrem alten Kollegen kein Mitleid. Tiffels macht das 8:2 (41.), Marco Nowak - richtig gelesen! - das 9:2 (44.) und Pföderl das Ganze dann zweistellig (56.).

10:2! Das Verrückteste ist nicht mal das Ergebnis, sondern dieser Fakt: Topscorer und Vorlagen-König Marcel Noebels sammelt beim totalen Schützenfest nicht einen einzigen Zähler. Irgendwie auch clever: So kann er seinen insgesamt 400. Scorerpunkt in der DEL am Freitag gegen Köln (19.30 Uhr, MB-Arena) eintüten. Vor den eigenen Fans bejubelt sich so ein Meilenstein doch noch viel schöner ...