Die Eisbären und ganz Sport-Deutschland stehen unter Schock und trauern um Tobias Eder. Der Stürmer verlor den Kampf gegen ein Krebsleiden und ist mit nur 26 Jahren verstorben. Das kann doch, verdammt noch mal, alles nicht wahr sein.
Noch am 12. Januar saß Tobi in Düsseldorf auf der Tribüne und sah das Spiel seiner Eisbären gegen seinen Ex-Klub DEG. Im August 2024 war bei der Routine-Untersuchung vor Saisonbeginn ein bösartiger Tumor diagnostiziert worden. Eder, der im Mai noch für Deutschland die WM gespielt hatte, ging trotzdem noch einige Male zum Training auf Eis und tröstet anwesende Journalisten: „Das wird wieder.“
Eisbären Berlin sind fassungslos

Leider ging dieser Wunsch nicht in Erfüllung. Im Dezember gab sich Tobi optimistisch und sagte im Interview bei MagentaSport: „Mir geht es den Umständen entsprechend gut.“ Doch plötzlich hatte sich der Gesundheits-Zustand des so lebensfrohen Bayern verschlechtert. Die Eisbären meldeten sich bei Instagram: „Wir sind geschockt, tieftraurig und fassungslos. Tobi hat seinen schwersten Kampf leider nicht gewonnen. Es ist unmöglich, jetzt die richtigen Worte zu finden. Lieber Tobi, du wirst uns fehlen. Du hast allen stets ein Lächeln aufs Gesicht gezaubert. Genauso werden wir dich immer in Erinnerung behalten!“
In der offiziellen Mitteilung zur schrecklichen Nachricht schrieb der DEL-Rekordmeister auch noch: „Unser tiefes Mitgefühl gilt seiner Familie, seiner Verlobten, seinen Freunden und allen, die ihn gekannt und geschätzt haben. In dieser schwierigen Zeit sind wir in Gedanken bei ihnen.“
Der Meister-Titel war ein großer Traum

Der gebürtige Tegernseer war für alle Eishockey-Freunde weit mehr als ein guter Eisbären- und Nationalspieler. Er hatte für Fans und Reporter immer ein offenes Ohr. Ich, der Autor dieser Zeilen, kann mich nicht erinnern, dass Tobi uns Journalisten auch nach Niederlagen aus dem Weg gegangen wäre. Ich sehe ihn noch vor mir, als er im Sommer 2023 mit seiner Freundin von Düsseldorf nach Berlin zu einem Gespräch mit den Eisbären-Verantwortlichen kam. Ganz spontan erklärte er sich zu einer kleinen Pressekonferenz bereit.
Mit leuchtenden Augen stand er ein knappes Jahr später wieder vor der Reporterschar und konnte es kaum fassen, dass er den Pokal schwenkte. Er war tatsächlich Deutscher Meister geworden und gehörte danach zur deutschen Nationalmannschaft bei der WM 2024. Der DEB sprach von einer „erschütternden Nachricht“ und ergänzte: „Wir erinnern uns an die vielen lustigen, schönen und besonderen Momente, die wir mit Tobi erleben durften und verabschieden uns in großer Dankbarkeit für die gemeinsame Zeit.“
Tobi war auch ein wunderbarer Mensch
Tobias Eder, den die Fans seit Bekanntwerden der Erkrankung in jedem Spiel in der 22. Minute (wegen seiner Trikot-Nummer) mit Sprechchören aufmunterten, hinterlässt eine große Lücke in der deutschen Eishockey-Familie sowohl menschlich als auch sportlich. Die Eisbären verlieren mit ihm nicht nur einen leidenschaftlichen Stürmer, mit Tobi ging auch ein wunderbarer Mensch von uns.
Wie es das Schicksal will, steht für Freitag (19.30 Uhr, Uber Arena) das Spiel der Eisbären gegen Düsseldorf auf dem Spielplan. Die DEL will in allen Hallen an Tobi Eder erinnern. Auch mit einer Gedenkminute. ■