Eishockey

Eisbären: Lehrstunde im unwichtigsten Endspiel aller Zeiten

Die EHC-Cracks reisen nach der Pleite in Ingolstadt mit neuen Plänen zum Duell mit Ex-Coach Don Jackson nach München.

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Eisbär Korbinian Geibel (r.) schaut genau, was Ingolstadts Riley Sheen mit der Scheibe macht.
Eisbär Korbinian Geibel (r.) schaut genau, was Ingolstadts Riley Sheen mit der Scheibe macht.Fotostand/Imago

An diesem Freitag (19.30 Uhr) müssen die Eisbären bei den Bullen in München ran. Die Berliner wollen mit einem Sieg ihren zweiten Tabellenrang verteidigen. Der Spitzenplatz in der DEL-Hauptrunde ist nach dem 1:3 (0:0, 1:2, 0:1) in Ingolstadt nur noch blanke Theorie. Die Ingolstädter müssten viermal verlieren, die Eisbären viermal gewinnen. Aber wer das glaubt, glaubt auch an den Osterhasen.

Trotzdem gehen die Eisbären nach der Pleite im Topspiel mit breiter Brust ins Duell mit München und Ex-EHC-Trainer Don Jackson. Verteidiger Jonas Müller nach der Partie in Ingolstadt: „Es war von Beginn an ein hartes und ausgeglichenes Spiel. Wir haben aber die Zweikämpfe zu einfach verloren. Am Ende hätten wir mehr Schüsse auf Tor bringen müssen. Wir haben aber gut gekämpft. Wenn wir unsere Leistung konstant über die gesamte Spieldauer abrufen, wird es sehr schwer, gegen uns zu gewinnen.“

Eisbär Müller: „Es wird es sehr schwer, gegen uns zu gewinnen“

Trainer Serge Aubin machte die Pleite im Topspiel vor allem an Fehlern nach dem eigenen 1:0 fest: „Nach unserem Führungstreffer im mittleren Spielabschnitt haben wir zu kompliziert gespielt. Eine gute Mannschaft wie Ingolstadt zieht daraus ihre Vorteile. Im Schlussdrittel haben wir noch einmal Druck aufgebaut. Wir haben auch einfach und voller Energie gespielt. Leider ist uns aber der Ausgleich nicht mehr gelungen.“

Vor 4816 Zuschauern gingen die Eisbären in einem dramatischen und meist recht hochklassigen Spiel durch Frederick Tiffels (27.) in Führung. Aber wie gewonnen, so zerronnen. Nur knapp drei Minuten später fiel im Überzahlspiel der Ingolstädter der Ausgleich durch den Kanadier Alex Breton. Lediglich weitere vier Minuten später erhöhte Haudegen Daniel Pietta (38) auf 2:1.

Eisbär Eric Hördler landet gegen gleich drei Ingolstädter unsanft auf dem Eis.
Eisbär Eric Hördler landet gegen gleich drei Ingolstädter unsanft auf dem Eis.Fotostand/Imago

Tod von Eisbärenspieler Tobi Eder hing über der Partie

Gegen dieses Ergebnis rannten die Berliner vergeblich an, selbst die Toptorjäger Ty Ronning und Leo Pföderl wirkten gehemmt. Vielleicht wirkte das Spiel auch tiefenpsychologisch auf die Gemüter der Eisbären. Schließlich handelte es sich bei dieser Partie um das Nachholspiel vom 41. Spieltag. Das Match wurde damals wegen des Todes von Eisbärenspieler Tobi Eder verschoben.

Die Berliner versuchten eine Minute vor dem Ende noch ein letztes Aufbäumen, indem sie ihren Torwart Jonas Stettmer für einen sechsten Feldspieler vom Eis holten. Das Unternehmen ging nur 14 Sekunden gut, dann zirkelte Austin Keating die Scheibe in die leere Berliner Kiste.

In München zählt das beim Spiel am Freitag alles nicht mehr. Gegen die Bullen steht vielmehr Müllers Meinung von den schwer zu schlagenden EHC-Cracks auf dem Prüfstand. ■