Die Rekordjagd der Eisbären wurde beim 3:4 nach Verlängerung gegen Schwenningen brutal gestoppt. Der schon sicher geglaubte zwölfte Sieg in Serie wurde noch verspielt. In erster Linie war das eigene Schuld, aber beim genauen Hinsehen bleibt ein fader Beigeschmack.
Ab dem Auftakt-Bully war den Wild Wings anzumerken, dass sie den Eisbären die Rekordsuppe versalzen wollen. In den letzten 17 Sekunden des Spiels gelang das den Schwarzwäldern tatsächlich: Das 3:2 fiel, als die Uhr 59:43 Minuten anzeigte, das 3:3 dann 0,6 Sekunden vor Schluss. In der Zusatzzeit setzte Zach Senyshyn nach 96 Sekunden den Todesstoß. Bitter! Aber so weit hätte es eigentlich nicht kommen dürfen.
Klarer Regelverstoß durch die Schiedsrichter
Natürlich hätten es die Eisbären selbst verhindern müssen, klar. Aber Regel ist Regel und die hielten die vier Schiris auf dem Eis einfach nicht ein. Vorm 3:3 sprang der Puck nämlich ins Fangnetz und von dort zurück aufs Eis. Das Spiel hätte laut Regel sofort unterbrochen werden müssen. Doch die Schiris waren in Gedanken wohl schon in der Kabine. Selbst auf den Hinweis von Eisbären-Keeper Jonas Stettmer reagierten sie nicht. Unverständlich.
Aber wie gesagt: Die Eisbären hätten den Sack schon vorher zumachen müssen. Zum Beispiel Leo Pföderl, als er allein auf die Schwänen-Kiste zu steuerte. Normalerweise versenkt er den Puck bei derartigen Szenen blind. Diesmal ließ Leo die Chancen verstreichen. Vielleicht war der Bayer in Gedanken schon auf dem Heimweg. Der aktuelle DEL-Scorerkönig hatte es nach dem Spiel nämlich eilig und machte sich auf den Weg nach Hause.
Bad Tölz feiert Leonhardi-Wallfahrt
Diesmal freut er sich besonders auf die vier Tage bei der Familie. „In Bad Tölz ist am 6. November die Leonhardi-Wallfahrt. Das ist ein großes Fest, bei dem ich durch die Spiele nicht immer dabei sein kann. Diesmal klappt es wegen der Länderspielpause“, freut sich der Eisbär auf ein besonderes Erlebnis im Trachten-Outfit.
Die Leonhardi-Wallfahrt gehört seit 2016 zum Unesco-Kulturerbe, in Bad Tölz ist das ein örtlicher Feiertag mit schulfrei. Um 9 Uhr startet die Kolonne der 80 Pferdewagen, auf deren auch zahlreiche Tölzer Eishockeyspieler hocken. Das Leonhardi-Fest mit Blasmusik und einem Gottesdienst an der Leonhardi-Kapelle findet zu Ehren der Pferde statt, die früher unersetzlich bei der Feldarbeit waren.
Pföderl: „Für mich ist Leonhardi auch wegen des Trubels, der Pferde und der Trachten ein großes Fest.“ Na dann, viel Spaß, Leo. Und Bier, um den verpassten Rekord mit den Eisbären zu vergessen, gibt es auch. ■