Eine Niederlage ist nie schön und zwei Pleiten sorgen auch nicht etwa für geteiltes Leid. Im Gegenteil! Bei den Eisbären machen sie sogar ganz viel kaputt. Das 2:3 gegen Schwenningen beendete die Serie von sechs Siegen in Folge. Das herbe 1:5 (0:1, 1:2, 0:2) in Bremerhaven und seine Folgen tun dem DEL-Rekordmeister aber noch viel mehr weh.
Zwölfmal war der EHC zuvor auf fremdem Eis am Stück siegreich, hat damit mit Mannheim aus der Spielzeit 2001/02 und München aus der Vorsaison gleichgezogen. Doch der letzte Schritt zum alleinigen DEL-Rekordhalter geht gründlich daneben.
Bremerhaven trifft, die Eisbären nicht
Außerdem sind die Eisbären auch die Tabellenführung los, müssen die Fischtown Pinguins vorbeilassen. In den ersten beiden Duellen der Topteams der Liga hatte immer das Auswärtsteam gewonnen, jetzt ist auch das vorbei. Immerhin können die Eisbären hier noch beim letzten Spiel der Hauptrunde am 8. März in der MB-Arena nachziehen.
Dabei ist der EHC lange nicht mal das schlechtere Team. Der große Unterschied diesmal: Bremerhaven trifft, der EHC nicht. Das aktuell beste Powerplayteam der Liga nutzt gleich die erste Chance. Als Kai Wissmann draußen ist, zieht Jan Urbas ab, Christian Wejse hält die Kelle rein – 0:1 (7.).
Marcel Noebels vergibt die Megachance
Die Reaktion der Jungs von Trainer Serge Aubin kann sich aber sehen lassen. Exakt eine Minute später spielt Zach Boychuk dann Marcel Noebels am langen Pfosten komplett frei, aber statt den Puck ins Netz zu drücken, zirkelt Noebels ihn parallel zur Torlinie entlang.
Den macht er normal im Tiefschlaf. Noebi weiß das, sackt sofort auf die Knie und schlägt die Hände überm Helm zusammen. Zu dem Zeitpunkt das 1:1 – wer weiß, was dann passiert wäre.
Immerhin: Patrice Cormier gewinnt beim Boxen
Aber eigentlich ist es auch schon das Zeichen, dass diesmal nichts geht. Beim 0:2 durch Colt Conrad (30.) hält Goalie Jake Hildebrand zweimal bärenstark, ist erst im dritten Versuch geschlagen. Das 0:3 ist dann ein astreiner Konter, den wieder Wejse krönt (34.). Beim 1:4 ist Felix Scheel plötzlich ganz frei (48.), das 1:5 durch Ross Mauermann (55.) ist traumhaft rausgespielt.
Einzige Eisbären-Lichtblicke: Tobi Eder verkürzt zwischendurch mit seinem 14. Saisontor zum 1:3 (40.), und nur Sekunden später landet Patrice Cormier im Faustkampf mit Wejse einen Punktsieg. Eder ist wie alle bedient, fasst aber messerscharf zusammen: „Bremerhaven hat es besser und schlauer gemacht und hat verdient gewonnen.“ ■