Schluss mit Pendeln

Endlich: Eisbär Maximilian Heim hat eine echte Heimat

In der Vorsaison stürmte der 20-Jährige noch abwechselnd für den EHC und Kooperationspartner Weißwasser in der DEL2, jetzt hat er sich in Berlin festgespielt.

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Zunge raus und losgejubelt: Maximilian Heim feiert sein erstes Tor gegen die Grizzlys Wolfsburg.
Zunge raus und losgejubelt: Maximilian Heim feiert sein erstes Tor gegen die Grizzlys Wolfsburg.Marco Leipold/City-Press

Viele schütteln nach dem völlig irren 6:9 am Super-Samstag gegen Wolfsburg immer noch den Kopf. Auch Eisbär Maximilian Heim (20), obwohl es doch für ihn ein richtig schöner Tag hätte sein können. Er traf beim Tor-Trubel nämlich erstmals in seiner DEL-Karriere doppelt, taucht mit nun fünf Punkten auch unter den Top Fünf der U23-Spieler auf.

„So richtig kann ich mich gar nicht darüber freuen, weil wir nicht gewonnen haben, aber zwei Tore erzielt zu haben, ist schon schön“, sagt Heim. Auf dem Boden bleibt er trotzdem, dafür sorgt schon die Hierarchie im Team.  Weil der 1,93 Meter lange Stürmer beim Training diesmal der Jüngste war, fiel ihm die Aufgabe zu, die Pucks einzusammeln und den gut 15 Kilo schweren Eimer mit den Scheiben in die Kabine zu schleppen. Heim grinst: „Eine lockere Aufgabe, wenn ich dafür bei den Eisbären spielen darf.“

Eine Woche Kaliforniern sorgt für den Kick

In der Weißbier-Stadt Erding stellten die Eltern Klein-Maxi vor 15 Jahren zum ersten Mal auf die Schlittschuhe. Es dauerte nicht lange, dann schwang er bei den Jung-Adlern in Mannheim den Schläger. Weil die Eltern nach Berlin zogen, landete er bei den Eisbären. Nach Mannheim kehrte er nur noch mal zurück, um dort das Abitur unter Dach und Fach zu bringen. Mit dem Reifezeugnis in der Tasche landete er wieder bei den Eltern an der Spree.

Sehr zur Freude auch der Eisbären-Trainer. Die hatten Heims Talent längst erkannt, schickten den Stürmer im vergangenen Juli sogar zur Weiterbildung nach Kalifornien. Für Maximilian wie ein Sechser im Lotto. Er schwärmt immer noch vom Ausflug zum NHL-Bruderklub: „Wir waren nur eine Woche in Los Angeles bei den Kings. Ich habe trotzdem viel gelernt. Auch, wie wichtig im Eishockey der Kopf ist. Auf den kleineren Eisflächen musst du praktisch schon wissen, wohin du die Scheibe spielen willst, noch bevor du sie bekommen hast.“

Maxi Heim ist Weißwasser sehr dankbar

Nach 29 Spielen in der vorherigen Saison für die Eisbären und 21 bei Kooperationspartner Weißwasser in der DEL2 glaubt Maxi Heim nach dem Kalifornien-Trip, dass er in der laufenden Spielzeit keine Reisepläne in die Lausitz machen muss: „Ich will mir in Berlin weiter einen Stammplatz erarbeiten.“

Diesbezüglich scheint er auf einem richtig gutem Weg. Obwohl Heim auch gern an Weißwasser denkt und lächelt, als er sagt: „Ich bin Weißwasser sehr dankbar. Ich habe viel Eiszeit, konnte Tore schießen und eine Menge lernen.“

Heim lernt jetzt viel von Cormier und Veilleux

Auch während eines Spiels sucht Maximilian Heim gerne mal auf der Bank den Kontakt zu Yannick Veilleux (l.).
Auch während eines Spiels sucht Maximilian Heim gerne mal auf der Bank den Kontakt zu Yannick Veilleux (l.).Marco Leipold/City-Press

Apropos lernen: Da hätte es Heim aktuell kaum besser treffen können, bildet beim EHC eine Sturmreihe mit Patrice Cormier (33) und Yannick Veilleux (30). Die Scheibe neben solchen Haudegen führen zu dürfen, macht ihn schon auch ein bisschen stolz. Aber auf die Frage, mit wem er besonders gerne stürmt, sagt Heim das, was alle Eisbären sagen: „Ich spiele dort, wo mich der Trainer hinstellt.“

Klar, wenn er da auch noch wie gegen Wolfsburg Tore schießt, ist alles gut. ■