Der erste Verkaufstag für Böller und Raketen – er läuft! Etliche Menschen haben sich schon in die Geschäfte begeben, um sich für die Silvesternacht mit Feuerwerkskörpern einzudecken. Dass Beträge wie 50 oder 100 Euro ausgegeben werden, ist dabei keine Seltenheit. Aber: Wie war es eigentlich früher? Auch zu DDR-Zeiten gab es Knaller und Raketen im Laden, Fontänen und Feuertöpfe. Wie viel Feuerwerk hätte man damals für 50 oder 100 Mark bekommen? Ein Pyro-Experte hat es mal durchgerechnet.
Mehrere VEB stellten in der DDR Knaller und Raketen her
Auch in der DDR wurde ordentlich Silvester gefeiert – und pyrotechnische Produkte, die in verschiedenen VEB hergestellt wurden, waren günstig. Reibeknaller, die an einer Streichholzschachtel angezündet und dann weggeworfen wurden, gehörten zu den Klassikern, aber auch Feuertöpfe, die nach der Zündung ihre bunten Sterne in den Himmel warfen. Und natürlich gab es damals auch die klassische Silvesterrakete in verschiedenen Formen. Schon vor ein paar Tagen verrieten wir im KURIER, was Feuerwerk in der DDR kostete. Aber: Wie viel bekam man für 50 oder 100 Mark?
Das hat sich auf YouTube ein Feuerwerksexperte gefragt, der sich „Kosmosschweif“ nennt – ein Name, der der Effektbeschreibung einer DDR-Rakete entnommen wurde. Er befasst sich auf seinem Kanal mit Feuerwerk aus der DDR-Zeit. Er hat ausgerechnet, was man in den Jahren 1988 und 1989 für fünf oder 100 Mark bekommen hätte. Und er verrät, was man für nur fünf Mark bekommen hätte, wenn der Geldbeutel nicht ganz so groß war. „Die Powercracker schon mal nicht“, sagt er. Denn die Reibeknaller, die sogar ein kleines Erotik-Bildchen in der Packung hatten, kosteten 8,80 Mark.

Für 100 Mark gab es etwa drei Schachteln der sogenannten Blitzschläge – Reibeknaller, die pro Schachtel mit 20 Stück 7 Mark kosteten. Dazu kommen auf seiner Einkaufsliste zwei Schachteln der teuren „Power Cracker“, die ebenfalls an der Streichholzschachtel angezündet und weggeworfen wurden. Mit 8,80 Mark waren sie die teuersten Knaller der DDR. Das Knallersortiment wird durch eine Schachtel Blitzknaller der Marke Filou, die damals 4 Mark pro Schachtel kosteten.
Knallraketen, Power Cracker: Das gab es für 100 Mark der DDR
Dazu kommen drei Knallraketen, die jeweils 2,30 Mark kosteten, und fünf Kometenraketen zum gleichen Preis. Dazu kommen Brillantfontäne, Flimmerfontäne, Vulkan und Brillantwirbel – insgesamt sind wir da bereits bei einem Preis von 69,95 Mark. Zwei Bengaltöpfe kommen hinzu, eine Packung Blinker und verschiedene Feuertöpfe. „Den Silvesterregen, das fliegende Leuchtbukett, einen Pot a Feu, einen Taifun und einen Heuler hätte ich bekommen.“ Von den 97,82 Mark kommt der Pyro-Experte mit einer Packung Bengalhölzer auf etwas mehr als 100 Mark. Das, was sich nun in der Kiste befindet, sei ein ziemlicher Traum. „Da tropft mir schon der Zahn.“
Welches Feuerwerk kaufte man in der DDR für fünf Mark?
Und was kaufte man sich, wenn man nur fünf Mark in der Tasche hatte? Auch dafür hat der Experte eine Lösung. „Dafür hätte ich eine Packung Peng kaufen können“, verrät er. Darin steckten immerhin 20 Blitzknaller – besser als nichts. „Oder ich hätte für fünf Mark eine Knallrakete kaufen können, eine Prachtfontäne und zwei Schachteln Bengalhölzer. Ein schönes, kleines Set für den Anfänger.“ Eine andere Möglichkeit wären zwei Fontänen gewesen, dafür hätte man aber noch zehn Pfennig drauflegen müssen. „Ich hätte mir die Knaller gekauft oder die beiden Fontänen. Man hätte von den Knallern sogar noch mehr gehabt.“



