Zum Jubiläum

Hier rollen Ikarus-Busse aus DDR-Zeiten wieder im Linienverkehr!

In Dresden kommen derzeit DDR-Ikarus-Busse sogar im Linienverkehr zum Einsatz. Dafür reicht ein normaler Fahrschein – oder das Deutschlandticket.

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In Dresden fährt der Ikarus 260 des Vereins Historische Kraftfahrzeuge des Dresdner Nahverkehrs diese Woche im Linienverkehr. Auch ein weiterer Ikarus und andere historische Busse kommen zum Jubiläum des Busverkehrs in Dresden zurück auf die Linie.
In Dresden fährt der Ikarus 260 des Vereins Historische Kraftfahrzeuge des Dresdner Nahverkehrs diese Woche im Linienverkehr. Auch ein weiterer Ikarus und andere historische Busse kommen zum Jubiläum des Busverkehrs in Dresden zurück auf die Linie.ArchivbildChempic/Imago

Viele DDR-Bürger fuhren in Ikarus-Bussen einst zur Arbeit – nun können das die Dresdner in dieser Woche auch tun. Denn zum Jubiläum 110 Jahre Busverkehr in Sachsens Landeshauptstadt bringen die Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) zusammen mit einem Verein für historische Kraftfahrzeuge den beliebten Busklassiker zurück in den Linienverkehr.

Auf ausgewählten Strecken wird deshalb ein Ikarus 260 in dieser Woche fahren. Bereits am Montag (21.10.) fuhr der senfgelbe Klassiker durch die Stadt. Doch es kommen noch weitere Busse zum Einsatz und der Ikarus kann diese Woche auch nochmal gefahren werden. 

Hier fahren die Ikarus-Busse in Dresden auf Linie

Am heutigen Dienstag pendelt ein IFA H6B/S – Baujahr 1953 – auf der kurzen Linie 79 zwischen Stadtteilen Mickten und Übigau in Dresden.

Drei historische Busse sind am Mittwoch auf der kombinierten Linie 63/83 zwischen Pillnitz und Bonnewitz über Graupa auf großer Fahrt: ein Ikarus 66, der Ikarus 260 und auch ein gesamtdeutscher Bus darf ran. Der Mercedes-Benz O 405 wurde 1990 den DVB geschenkt.

Am Donnerstag fahren dann der Mercedes-Benz und der Ikarus 260 auf der Linie 88 zwischen Prohlis und Kleinzschachwitz.

Am Freitag kommen die Fahrzeuge dann alle zum Einsatz. Dann sind die vier historischen Busse erneut auf der Linie 63/83 unterwegs. Am Abend soll es dann ein schönes Abschiedsbild vor dem Schloss Pillnitz geben.

Ein Ikarus-Bus fährt zu DDR-Zeiten durch eine Waschanlage in Dresden.
Ein Ikarus-Bus fährt zu DDR-Zeiten durch eine Waschanlage in Dresden.Archivbild/Sächsische Zeitung/Imago

Mit normalem Fahrschein oder Deutschlandticket Ikarus fahren

Dabei haben die Fahrten für alle Fahrgäste nur Vorteile. Denn da die historischen Busse nicht barrierefrei sind, fahren sie zusätzlich zu den regulären Verbindungen auf den dortigen Buslinien. Nutzen können es trotzdem alle mit einem gültigen Fahrschein. Dazu zählt auch das Deutschlandticket. 

Alle Fahrten werden zudem von Schaffnern begleitet – und die sind ebenfalls so angezogen wie früher! Dem MDR berichtete der frühere Busfahrer Matthias Böhm von seinen Zeiten an Bord des Ikarus. „Das ist immer ein tolles Gefühl mit dem Ikarus zu fahren“, so der ehrenamtliche Schaffner im Interview mit MDR um 4. „Das können Sie nicht mit heute vergleichen.“ Der Fahrer habe viel mehr Arbeit, müsse mechanisch schalten.

„Heute die Autobusse das sind Automaten“, so der Sachse. „So ein Ikarus ist viel mehr Flair und Gefühl.“ Eine positive Sache kann er den heutigen Busse aber dennoch abgewinnen: Während man zu DDR-Zeiten öfter Ersatzteile aus anderen Bussen haben ausbauen müssen, sei die Ersatzteilsituation heute wesentlich besser.

Mehr Infos zu den genauen Fahrten der Ikarus und der anderen historischen Busse auf der Homepage des Vereins Historische Kraftfahrzeuge des Dresdner Nahverkehrs.

Was halten Sie davon? Sind Sie auch gern mit dem Ikarus gefahren oder eher nicht? Was fehlt Ihnen an den modernen Bussen? Wir freuen uns auf ihre Meinung bei Facebook, X (zuvor Twitter) oder per E-Mail an: leser-bk@berlinerverlag.com