Es ist Wochenende – und damit bricht für viele die Zeit an, zu der man sich gern mal ein kleines Gläschen genehmigt. Ob beim Grillabend mit Freunden oder auf der Geburtstagsparty: Anstoßen gehört in Deutschland auch heute noch zur Tradition. Auch in der DDR griff man gern zum Schnäpschen. Ob für die Familienfeier, für die Fete im Betrieb oder zum Verdauen nach einem schweren Essen: Für jede Gelegenheit gab es ein Likörchen. Aber: Erinnern Sie sich noch an die süffigen Produkte, die damals in den Regalen warteten? Wir haben zehn Schnäpse aus der DDR für Sie – wissen Sie noch, welche Marken sich hier verstecken?
Schnäpse aus der DDR: Erkennen Sie diese Likör-Flaschen am Etikett?
Manche der Liköre und Schnäpse sind auch heute noch in den Supermarktregalen zu finden – sie haben einfach eine so große Fangemeinde, dass sie die Jahre überdauerten. Doch einige sind auch aus den Regalen verschwunden. Im Museum sind sie trotzdem noch: Das Depot des Berliner DDR-Museums, dessen Dauerausstellung man in der Karl-Liebknecht-Straße 1 in Mitte besuchen kann, hat eine eigene Lebensmittel-Abteilung – neben vielen Waren des täglichen Bedarfs sind hier zwischen Konservendosen und Gewürzen auch Schnapsflaschen archiviert. Denn auch sie waren ein Teil des Alltags – und den Alltag der damaligen Zeit zu konservieren, ist die Mission der Museums-Macher!
Allerdings ist es immer schwieriger, noch Originale von damals aufzutreiben. Der Grund: Viele trennten sich sofort nach der Wende von den Dingen, die in der DDR das Leben bestimmten – was über Jahrzehnte den Alltag bereicherte, fühlte sich mit der neuen Freiheit oft plötzlich wie alter Ballast an. Allerdings passiert es auch noch immer, dass bei Wohnungsauflösungen echte Relikte auftauchen – und zwar nicht nur Eierbecher aus Plaste und Geschirr aus längst vergessenen Zeiten, sondern eben auch eingestaubte Schnapsflaschen.

Manches gibt es heute gar nicht mehr, etwa den Trinkbranntwein, mit dem zu DDR-Zeiten Bergarbeiter „entlohnt“ wurden. Das Gesöff kostete nur 80 Pfennig pro Flasche, zwei davon durften die Männer sich pro Monat kaufen. Es war beliebt, denn: Man konnte es unter anderem gut nutzen, um beispielsweise Früchte einzulegen. Damit wurde auch ein Anreiz für die Arbeit geschaffen, etwa beim Uran-Abbau der Wismut. Die schwere körperliche Arbeit machte den Männern hier zu schaffen, belohnt wurden sie auch mit besserem Zugang zu Lebensmitteln, darunter Fett, Obst und Gemüse und eben auch Alkohol. Andere Flaschen, die man im Depot des DDR- Museums Berlin findet, stehen auch heute noch in den Supermarkt-Regalen – doch sehen Sie selbst, was Sie erkennen!
Wir haben zehn Flaschen aus der Datenbank des DDR-Museums für Sie ausgewählt – und die Etiketten unkenntlich gemacht. Erkennen Sie trotzdem, um welche Schnaps- und Likörmarken es sich handelt? Klicken Sie sich durch unsere Bildergalerie – Sie sehen immer zuerst die unkenntlich gemachte Variante, direkt danach sehen Sie die Lösung. Viel Erfolg – und wenn Sie danach Lust auf ein Schnäpschen haben: Trinken Sie bitte verantwortungsbewusst. Und übrigens: Diese und noch mehr Relikte aus der DDR kann man im Berliner DDR Museum erleben – neben der Dauerausstellung gibt es hier auch immer wieder Themen-Schauen. Sie finden das Museum in der Karl-Liebknecht-Straße 1 in Mitte – und Infos zu Tickets und Co. unter www.ddr-museum.de. ■