Ein ehemaliger DDR-Grenzturm am Ufer der Elbe in Cumlosen, Landkreis Prignitz in Brandenburg, wurde bei einer Auktion in Berlin für satte 156.000 Euro versteigert.
Katja Heringhausen von der Deutschen Grundstücksauktionen AG bestätigte dies gegenüber der dpa. Das Mindestgebot für das DDR-Relikt lag bei gerade einmal 5000 Euro, am Ende wurde es aber ein echtes „Bietergefecht“, so Heringhausen.
Wildes Bieterduell um DDR-Grenzturm
Mehr als 60 Interessenten sollen laut dem Auktionshaus ein Auge auf den ungewöhnlichen Turm geworfen haben. Das Interesse an dem Grenzturm sei sehr stark gewesen. Das Objekt sei eines der meistgefragten im Katalog gewesen. „Ich glaube, wir haben noch nie eine so große Anfrage gehabt.“ Und jetzt der Erfolg für einen bislang anonym gebliebenen Käufer.
Ehemaliger DDR-Grenzturm in Cumlosen in der Prignitz
Der Verkauf wurde noch am geleichen Tag beurkundet, hieß es. Danach habe der Käufer zwei Monate Zeit, den Kaufpreis zu zahlen.
Der viergeschossige Grenzturm mit Anbau bietet rund 180 Quadratmeter Nutzfläche. Das dazugehörige Grundstück misst fast 3.700 Quadratmeter – „jede Menge Landschaft drumherum“, wie Auktionator Thomas Engel es beschreibt. Der Turm steht direkt am Elbdeich und ist denkmalgeschützt.

Vor dem Verkauf wurde der Turm übrigens nur als Lager genutzt, für knappe 200 Euro Jahresmiete. Der frühere Grenzturm diente auch als Zollstation für Schiffe, die hier auf der Elbe die Grenze überquerten Was der neue Eigentümer wirklich mit dem historischen Turm vorhat, bleibt vorerst ein Geheimnis. Aber laut Medienberichten kann es sich bei dem Käufer tatsächlich um einen Hotelier handeln, der vielleicht den Turm für Besucher öffnen will.
Das wird über den Käufer gemunkelt
Laut Spiegel soll der neue Eigentümer des Grenzturms ein Betreiber eines Urlaubsresorts in Wittenberge sein. Der Spiegel schreibt: „Den Zuschlag bekommt der Mann im Sweatshirt. Es ist Lutz Lange, 61, der zusammen mit seinen drei Söhnen ein Urlaubsresort in Wittenberge betreibt.“
Er will den Turm zu einem touristischen Ort umwandeln, in dem die Teilung Deutschlands erfahrbar werden soll. „Wir brauchen Inhalte für unsere Gäste“, sagte er dem Magazin. „Wenn Sie zu mir kommen und sagen, ich will Urlaub machen, dann ist das kein Problem: Sie können Fahrrad oder Kanu fahren. Aber es braucht noch mehr.“