Nachwuchs im Berliner Zoo

Wie niedlich! Gorilla-Dame Djambala ist jetzt Mama

Die Pläne für ein neues Gorilla-Zuhause sind bereits in vollem Gange. Ein großzügiger Anlagenkomplex ist geplant, damit sich der Nachwuchs wohlfühlt.

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Gorilla-Dame Djambala mit ihrem Jungtier.
Gorilla-Dame Djambala mit ihrem Jungtier.Zoo Berlin

Freudengesänge im Zoo Berlin! In einer klaren Nacht vom 3. auf den 4. März erblickte dort ein kleines Wunder das Licht der Welt, und das ausgerechnet am Internationalen Tag des Artenschutzes. In einer Welt, in der die Bewahrung der biologischen Vielfalt mehr denn je im Fokus steht, konnte die Ankunft eines vom Aussterben bedrohten Gorilla-Nachwuchses kaum symbolträchtiger sein.

„Wir freuen uns sehr über diese frohe Botschaft. Gern hätten wir diesen Neuzugang bereits in einem angemessenen neuen Zuhause begrüßt“, verrät Zoo- und Tierparkdirektor Dr. Andreas Knieriem. Doch die Empfehlung des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms, die Familienplanung von Djambala zu beginnen, kam schneller als erwartet. Die Pläne für ein neues Zuhause sind bereits in vollem Gange. Ein großzügiger Anlagenkomplex, der sich harmonisch in die Natur einfügt, könnte schon bald auf dem Erweiterungsgelände entstehen.

Unter dem Motto „Mein Gorilla bekommt ’ne Villa im Zoo“ sammelt der Zoo Berlin seit drei Jahren Spenden für den Neubau. Umzugshelfer sind aufgerufen, ihren Beitrag zu leisten und Patenschaften zu übernehmen.

Gorilla und Nachwuchs sind wohlauf

Für das Team des Zoo Berlin heißt es nun erst einmal abwarten und staunen. „Mutter Djambala und ihr Nachwuchs sind wohlauf“, berichtet Zoo-Tierarzt Dr. André Schüle. Djambala hatte in den letzten drei Jahren die Gelegenheit, durch die Beobachtung ihrer Artgenossin Bibi die Aufzucht von eigenem Nachwuchs zu erlernen. Die Hoffnung besteht, dass Djambala als Erstgebärende ihre Mutterrolle übernimmt. Noch heißt es Daumendrücken.

Ruhe und Zurückhaltung sind nun oberstes Gebot. In den ersten Monaten ist das Jungtier auf die Pflege seiner Mutter angewiesen und wird bis zum Alter von vier bis fünf Jahren gesäugt. Gorilla-Jungtiere können sich von Anfang an am Fell ihrer Mutter festhalten und werden von ihr überallhin getragen, zunächst am Bauch und später auf dem Rücken.

In dieser sensiblen Anfangszeit haben ausschließlich die Tierpfleger Zugang zum Gorilla-Bereich im Affenhaus und beobachten die neue Familiensituation aus der Ferne. Daher können aktuell weder Gewicht noch Geschlecht des Jungtieres festgehalten werden. Der hintere Teil des Affenhauses ist daher auch für Besucherinnen nicht einsehbar.

Erste Mutterfreuden für Gorilla-Dame Djambala

Die Gorilla-Dame Djambala erlebt mit diesem Nachwuchs ihre ersten Mutterfreuden. Neben Sango (21) und Djambala (24) gehören auch die Gorilla-Weibchen Bibi (27), Tilla (3) und Mpenzi (38) zur Familie. Die Seniorin Fatou (66) gilt als ältester Gorilla der Welt und verbringt ihren Ruhestand auf einer separaten Nachbaranlage.

Westliche Flachland-Gorillas sind von der Roten Liste der Weltnaturschutzunion IUCN als „critically endangered“ eingestuft. Sie sind die größten Menschenaffen der Welt und leben in großen Familienverbänden. Der Zoo Berlin setzt sich aktiv für den Erhalt dieser bedrohten Art ein. Laut Schätzungen leben derzeit rund 300.000 Westliche Flachland-Gorillas in Afrika, mit abnehmender Tendenz. Ihr Überleben ist durch Lebensraumverlust, Wilderei und Krankheiten gefährdet. ■