Kakaopreis auf Allzeithoch

Bittere Überraschung: Süße Schoko-Osterhasen werden dieses Jahr noch teurer

Ja, ist denn heut schon Ostern? Die ersten schokoladigen Hohlkörper zum Osterfest (20. April) hoppeln derzeit schon auf die Saison-Aufsteller in den Supermärkten.

Author - Stefanie Hildebrandt
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Die ersten Schokoladen-Osterhasen stehen schon viele Wochen vor dem Fest in den Regalen.
Die ersten Schokoladen-Osterhasen stehen schon viele Wochen vor dem Fest in den Regalen.Jens Büttner/dpa

Kaum sind die letzten Tannennadeln auf den Bürgersteigen zusammen gekehrt, da tauchten in Berliner Supermärkten schon die Vorboten für das nächste große Fest im Kalender auf. Mehr als zwei Monate vor dem Osterfest hoppeln schon die ersten Osterhasen auf die den Saison-Aufsteller. Die meisten Supermärkte starten aber erst in der Woche nach Karneval mit dem Verkauf der Ostersüßigkeiten.

Dabei zeigt die Erfahrung, dass die Nachfrage nach Schokohasen bereits kurz nach Weihnachten steige, so Johanna Krautwald, Pressesprecherin von Aldi Süd. Dass aus den übrig gebliebenen Weihnachtsmännern keine Hasen werden, hat sich mittlerweile herumgesprochen. Aber wussten Sie, dass viel mehr Schokoladen-Osterhasen produziert werden als Weihnachtsmänner?

Was wird in Deutschland mehr hergestellt? Weihnachtsmänner oder Osterhasen aus Schokolade?

Im Jahr 2024 haben die deutschen Schokoladenhersteller rund 240 Mio. Schoko-Osterhasen und rund 164 Millionen Schoko-Nikoläuse bzw. Schoko-Weihnachtsmänner hergestellt, sagt Solveig Schneider vom Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie (BDSI).

Dass in Deutschland traditionell mehr Schoko-Osterhasen als Schoko-Weihnachtsmänner produziert werden, liegt vor allem daran, dass der Schoko-Hase weniger Konkurrenz hat als der Schoko-Weihnachtsmann.„ In der Vorweihnachtszeit erfreuen sich Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland neben dem Schoko-Weihnachtsmann auch an traditionellen Gebäckspezialitäten wie Lebkuchen, Printen, Stollen oder Dominosteinen und natürlich auch an Adventskalendern mit Schokolade“, so Schneider. Um Ostern herum nascht man neben dem Hasen höchstens Eier.

Wann beginnt die Produktion von Osterhasen?

Einen festen Zeitpunkt für die Produktion von Schoko-Osterhasen gibt es übrigens nicht, weiß die Süßwarenexpertin. „Der Start der Produktion von Schoko-Hasen ist in den Unternehmen sehr unterschiedlich und hängt auch davon ab, ob Schoko-Hasen für den Export produziert werden. Gerade Schokohasen für weit entfernt liegende Exportländer (etwa USA oder Australien) werden zumeist zuerst produziert, da sie die längsten Transportwege haben. Üblicherweise beginnt die Produktion rund 4 Monate vor dem Osterfest. Unternehmen, die ausschließlich für den deutschen Markt produzieren, beginnen ihre Produktion meist etwas später.“

Prägend in der Süßwarenherstellung in diesem Jahr ist, wie auch schon im letzten Jahr, der Kakaopreis. Vor wenigen Wochen hat der ein Allzeithoch erreicht – die höheren Kosten geben Hersteller auch an die Verbraucher weiter.

Osterhasen werden teurer

So müssen Kunden in diesem Jahr stellenweise tiefer in die Tasche greifen, wenn sie einen Schoko-Osterhasen kaufen wollen. Der Schweizer Hersteller Lindt & Sprüngli etwa hat im vergangenen Jahr schon die Preise erhöht und kündigte dies auch für 2025 an. Ende 2024 habe der Kakaopreis ein Allzeithoch erreicht, teilt das Unternehmen mit. Lindt & Sprüngli stellt unter anderem die ikonischen Osterhasen in goldener Verpackung her.

Auch der Schokoladenhersteller Ritter Sport hatte schon im Herbst seine Preise um etwa 30 Prozent erhöht. Sorten wie Alpenmilch und Erdbeer Joghurt kosten seitdem 1,89 Euro, für die Tafeln der Nuss- und Kakao-Klasse sind 2,19 Euro fällig. Begründet wurde dies mit den gestiegenen Rohstoffpreisen für Kakao durch schlechte Ernten und die Folgen des Klimawandels. Milka-Hersteller Mondelez wollte sich zuletzt auf Nachfrage nicht dazu äußern, ob eine Preiserhöhung geplant ist.

Meist in der zweiten Februarhälfte, nach dem Valentinstag und nach Karneval beginnt in den Supermärkten der Verkauf von Oster-Süßigkeiten.
Meist in der zweiten Februarhälfte, nach dem Valentinstag und nach Karneval beginnt in den Supermärkten der Verkauf von Oster-Süßigkeiten.Sabine Gudath

Tipps für den Osterhasen-Einkauf

Wenn der Schokohase im Osternest nicht fehlen darf, dann sollten Kunden auf jeden Fall die Kilopreise vergleichen. Diese stehen meist mit auf dem Preisschild im Supermarkt-Regal. Zum Vergleich: Der 50 Gramm-Goldhase kostete 2024 knapp 50 Euro pro Kilo. Jetzt sind es zum Beispiel auf der Webseite World of sweets 55,80 Euro. Es gilt: Je größer der Hase, desto günstiger ist meist der Kilopreis. Für kleinere Hasen wird schon mal ein Kilopreis von 84 Euro aufgerufen, wenn die Verpackung etwas aufwendiger gestaltet ist.

Im letzten Jahr hatten sich die Supermärkte kurz vor Ostern trotz der steigenden Preise für Schokolade eine Rabattschlacht geliefert, auch hier ließ sich bei Einkauf sparen. Generell gilt: Die Eigenmarken der Discounter sind meist preisgünstiger als die Osterhasen der großen Marken wie Lindt, Milka und Kinder.

Zudem rät Silvia Monetti, Expertin für Lebensmittelpreise bei der Verbraucherzentrale NRW, dass Sie sich nicht vom Marketing beeinflussen lassen. Wenn mit „Alpenmilch“ oder „Edelmilch“ geworben wird, hat das meist keinen Mehrwert für den Geschmack, sagt die Verbraucherschutz-Expertin. Ihr Tipp ist, dass Sie auf die Schokotafeln setzen sollen: „Eigenmarken und Schokotafeln sind preiswerter. Die Vollmilchschokoladentafel kann vom gleichen Hersteller pro 100 Gramm weniger als die Hälfte eines Osterhasen kosten. Die Schokolade wird also in Hasenform teils doppelt so teuer verkauft.“ ■