Haben Sie es gewusst? In Berlin ist das einstige Umspannwerk Ost der Ort mit der höchsten kriminellen Energie in der Stadt. Fast täglich wird dort gelogen, betrogen und vor allem gemordet. Kein Wunder, in dem ehemaligen Umspannwerk in Friedrichshain nahe der Karl-Marx-Allee ist seit Jahren das Berliner Kriminal-Theater zu Hause. Zu den Darstellern gehört auch ein ehemaliger Defa-Märchen-Star, der dort auf der Bühne seine kriminelle Energie zeigt.

Die Rede ist von Katrin Martin (74). Die meisten, die in der DDR aufgewachsen sind, werden die Schauspielerin noch als „Rosenrot“-Darstellerin aus dem Defa-Märchenklassiker „Schneeweißchen und Rosenrot“ kennen, der 1979 in der DDR in die Kinos kam. Noch oft wird Katrin Martin auf ihre Rolle angesprochen, wie sie einmal in einem YouTube-Beitrag erzählte.
Allerdings war die Schauspielerin auch in zahlreichen anderen Defa-Produktionen wie „Die Verlobte“, „Zünd an, es kommt die Feuerwehr“ oder „Der Mann, der nach der Oma kam“ zu erleben. Mit Andreas Dresen drehte Martin später die Filme „Der Tausch“ und „Stilles Land“, spielte in UV-Serien wie „Soko Leipzig“, „Für alle Fälle Stefanie“, „Zwei Münchner in Hamburg“ und war in der legendären „Polizeiruf“-Folge „Das Mörderkind“ dabei.
Defa-Märchen-Star zeigt im Berliner Kriminal-Theater, wie kriminell er ist
Im Berliner Kriminal-Theater (Palisadenstraße 48) kann Katrin Martin nun ihre kriminelle Energie ausleben. Etwa in der Kriminal-Komödie „Der Enkeltrick“ von Frank Piotraschke, die unter anderem am Freitag (24. Mai) gezeigt wird.
Über den sogenannten Enkeltrick konnte man in der Vergangenheit viel lesen, wenn Kriminelle ältere Menschen kontaktieren und sich als ihre Enkel oder nahe Verwandte ausgeben. Die Täter täuschen vor, dringend finanzielle Unterstützung zu benötigen und betrügen ihre Opfer.
In dem Krimi-Stück wird nun der Spieß umgedreht. Dort zeigt sich Katrin Martin als schlagfertige Oma Victoria, die es faustdick hinter den Ohren hat. Das bekommt auch ihr Enkel Manfred (dargestellt von Vincent Lyssewski) zu spüren, der nach 16 Jahren Kontaktpause seine Großmutter besucht.
Nach einer Plauderei mit der liebenswerten Seniorin bekommt der junge Mann schnell zu spüren, dass die gute Oma noch eine Leiche im Keller hat. Er will blitzschnell flüchten. Doch die Haustür ist verschlossen und sein Handy verschwunden. Und für Veronica ist die Unterhaltung noch lange nicht beendet.
Der „Enkeltrick“ steht neben dem 24. Mai auch am 31. Mai, 1. Juni, 6. Juni, 7. Juni oder 15. und 16. Juni auf dem Spielplan des Berliner Kriminal-Theaters. Beginn ist jeweils um 20 Uhr. Karten gibt es ab 21 Euro (Tel. 030/ 47 99 74 88). ■