Geflügelpest

Festessen: Macht die Vogelgrippe die Martinsgans teurer?

Expertin schätzt ein, ob das traditionelle Festessen in diesem Jahr trotz der Vogelgrippe-Welle gesichert ist.

Author - Stefan Doerr
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Traditionelles Festessen: Eine Gans steht auf einem gedeckten Tisch.
Traditionelles Festessen: Eine Gans steht auf einem gedeckten Tisch.Tobias Hase/dpa

Die Zahl neuer Fälle der Vogelgrippe hat in Brandenburg zwar abgenommen, aber das Land gibt keine Entwarnung. 170.000 Tiere mussten wegen der Geflügelpest schon getötet werden. Doch trotz der Krankheits-Welle ist die traditionelle Martinsgans zum Martinstag am 11. November gesichert.

Angesichts der grassierenden Vogelgrippe fragen sich die Liebhaber von Gänsebrust oder Gänsekeule: Gibt es genug – und wie teuer wird das Festmahl? „Aktuell stellen wir keine Verknappung des Angebots von Martinsgänsen fest“, sagte die Geschäftsführerin des Geflügelwirtschaftsverbands Brandenburg, Katharina Standke. Demnach bleiben auch die Preise stabil.

So teuer wird die Gans pro Kilo

Laut dem Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft (ZDG) stammt ohnehin mit 28 Prozent der Gänse nur ein kleiner Teil aus heimischer Produktion. Der Großteil der rund 17.000 verzehrten Tonnen Gänsefleisch pro Jahr kommt vor allem aus Polen und Ungarn. Die Käufer sollten mit 18 bis 22 Euro pro Kilo Gans rechnen.

Umweltarbeiter sammeln die Kadaver von Vögeln, die an der Vogelgrippe verendet sind, aus einem See.
Umweltarbeiter sammeln die Kadaver von Vögeln, die an der Vogelgrippe verendet sind, aus einem See.Ebrahim Noroozi/AP/dpa

Der Konsum sei unbedenklich, führte Standke aus. „Alle Tiere werden vor der Schlachtung einer Testung auf Vogelgrippe unterzogen.“ Auch im Schlachthof selbst werden die Tiere demnach durch anwesende amtliche Veterinäre hinsichtlich ihrer Gesundheit kontrolliert. „Hinzu kommt, dass Gänse nicht roh verzehrt werden und die hohen Temperaturen bei der Zubereitung im Ofen jegliche Erreger sicher abtöten würden.“

Nachfrage nach Gänsen unverändert hoch

Die Verbraucherinnen und Verbraucher scheinen es ähnlich zu sehen. „Derzeit ist keine Veränderung der Nachfrage der Verbraucher nach Gänsen bemerkbar“, so Standke weiter. Somit gebe es auch keinen Grund, dass Gastronomie oder Einzelhandel verstärkt auf importierte Gänse zurückgreifen müssten.

Christen feiern den Martinstag am 11. November als Erinnerung an den heiligen Martin von Tours in Frankreich. Traditionell kommt an diesem Tag vielerorts die Martinsgans auf den Tisch. Zu den Bräuchen gehört auch das Martinssingen und der Martinsumzug. (dpa)