In Deutschland gibt es immer mehr private Waffen. Aber nicht in Berlin. Die Hauptstadt rangiert in der neuen Statistik für das Jahr 2023 ganz hinten. Endlich mal eine Statistik, in der es gut ist, das Schlusslicht zu sein.
Bei der Verbreitung privater Pistolen und Gewehre liegt Berlin im Vergleich der Bundesländer auf dem letzten Platz. 48.426 Waffen im privaten Besitz in der Hauptstadt waren Ende 2023 offiziell im Nationalen Waffenregister registriert. 11.055 Menschen waren als private Waffenbesitzer in der Statistik erfasst. Gegenüber dem Vorjahr sanken die Zahlen leicht.
Am 10. März wurde ein 44-Jähriger am Checkpoint Charlie erschossen
Insgesamt sind in Deutschland rund fünf Millionen Schusswaffen von 941.697 privaten Besitzern registriert. Sehr viele angemeldete Waffen gehören Jägern und Mitgliedern von Schützenvereinen. Allerdings: Dazu kommen weitere, nicht registrierte Waffen. Oft auch in der Hand von Kriminellen. Schätzungen gehen auch hier von hohen Zahlen aus.
Erst am 10. März wurde ein 44-jähriger Mann bei einer Schießerei am Checkpoint Charlie in Berlin-Kreuzberg von mehreren Schüssen getroffen. Der Mann brach auf dem Gehweg in der Zimmerstraße zusammen und starb anschließend im Krankenhaus.

Im Vergleich zu anderen Bundesländern kommt Berlin je 1000 Einwohner auf knapp 13 registrierte Waffen. In Bayern mit 13 Millionen Einwohnern und rund 1,1 Millionen Waffen sind es 87 Waffen pro 1000 Menschen.
Die Zahl in Berlin liegt aus mehreren Gründen vergleichsweise niedrig: In fast allen großen Städten haben deutlich weniger Menschen Waffen als auf dem Land, wo mehr Jäger und Hobbyschützen wohnen. In Ostdeutschland gibt es weniger Waffen, weil sie in der DDR seltener erlaubt waren. Und auch im alten West-Berlin war der private Waffenbesitz durch die Alliierten weitgehend verboten.
In Brandenburg ist die Zahl privater Pistolen und Gewehre im vergangenen Jahr leicht gestiegen. 133.641 Waffen im privaten Besitz waren Ende 2023 offiziell registriert. Ein Jahr zuvor kam Brandenburg auf 131.720 dieser Waffen. Die Zahl der Waffenbesitzer stieg von 29.051 auf 29.290. Im Vergleich zu anderen Bundesländern liegt Brandenburg im mittleren Bereich mit 53 registrierten Waffen pro 1000 Einwohner.
Wann man eine Waffe haben darf
Nötig für den Kauf einer Waffe ist eine Waffenbesitzkarte, die vor allem für Jäger und Schützen ausgestellt wird. In der Öffentlichkeit tragen dürfen sie die Waffe deswegen aber nicht. Dafür ist ein Waffenschein erforderlich – und der wird sehr selten ausgestellt. Dann gibt es noch den sogenannten Kleinen Waffenschein. Damit darf man Schreckschuss- und Gaspistolen in der Öffentlichkeit tragen.
Zu den Voraussetzungen für eine waffenrechtliche Erlaubnis gehören unter anderem: die Vollendung des 18. Lebensjahrs, persönliche Eignung und waffenrechtliche Zuverlässigkeit und der Nachweis der waffenrechtlichen Sachkunde. Laut Angaben von Statista ging die Zahl der Waffenbesitzer in Deutschland den letzten Jahren kontinuierlich zurück. Die Anzahl der erfassten Schusswaffen und Schusswaffenteile in Privatbesitz stieg hingegen in den letzten drei Jahren an und lag Ende 2023 bei knapp 5,5 Millionen.
Zum gleichen Zeitpunkt gab es bundesweit ca. 2,95 Millionen waffenrechtliche Erlaubnisse, dazu gehören die Kleinen Waffenscheine oder Schießerlaubnisse. ■