Am Freitag, dem 12. Januar 2024, um 20.15 Uhr zeigt das Erste die neue Komödie „Wenn Papa auf der Matte steht“ mit Tim Seyfi, Dirk Borchardt und Marcus Mittermeier in den Hauptrollen. Die Schauspielerinnen Aylin Öcal, Lara Mandoki, Zoë Valks spielen ihre Töchter, die nach Berlin gezogen sind und Besuch von ihren besorgten Vätern bekommen. Gedreht wurde in der Hauptstadt.
Im KURIER-Interview verrät Hauptdarsteller Dirk Borchardt jetzt schon vorab ein paar Details zum Film – und auch ein paar Parallelen zwischen seiner Rolle und seinem echten Leben: Wie er in Berlin aufgewachsen und kürzlich selbst zum ersten Mal Vater geworden ist.
Süße Komödie spielt in Berlin
Dirk Borchardt, bekannt aus „Praxis mit Meerblick“ und GZSZ, spielt im neuen Film „Wenn Papa auf der Matte steht“ den Mittfünfziger und Entertainer Tobi. „Drei Väter reisen nach Berlin, weil einer der Väter sich Sorgen um seine Tochter macht und die beiden anderen fahren mit, um ebenfalls ihre erwachsenen Kinder zu besuchen – und erleben die eine oder andere Überraschung“, erklärt der 54-Jährige. „Die Väter kommen nicht aus Berlin, nur ihre Töchter sind dorthin gezogen. Die Männer kommen alle aus Bayern, aus einem kleinen Kaff, und sind befreundet.“

Seine Tochter im Film, Tilda, wird von Lara Mandoki verkörpert: „Eine ganz tolle junge Schauspielerin, es hat mich sehr gefreut, mit ihr zu spielen“, schwärmt Borchardt. Und wie ist die Beziehung ihrer Rollen zueinander? „Wir lieben uns. Ich bin als Vater ein bisschen chaotisch, chaotischer auch als meine Tochter. Laut der Geschichte war ich zwar wenig für sie da, aber wir sind klar miteinander und haben ein gutes Verhältnis.“
Ein Problem gibt es im Film aber zwischen Papa und Tochter: „Ihr Vater, der selbst Künstler ist, wünscht sich, dass sie Schauspielerin wird, weil sie begabt ist. Es klappt nicht so richtig und sie möchte eigentlich was anderes machen.“

Filmstar Dirk Borchardt wollte immer Schauspieler werden, aber …
Ein Elternteil, das sich eine Künstlerkarriere für sein Kind wünscht? Das hört man selten! Die meisten erhoffen sich ja eher einen „klassischen Weg“ für ihren Nachwuchs. „Ja, das haben die meisten Eltern so an sich. Das war bei meinen Eltern auch eine kurze Diskussion. Aber am Ende haben sie mir alles ermöglicht, was ich erreicht habe“, enthüllt Borchardt.
Stand für den „Nächste Ausfahrt Glück“-Star schon immer fest, dass er Schauspieler werden will? „Ja, das wusste ich schon ziemlich früh. Ich hatte nur einmal kurz etwas anderes probiert: Ganz kurz mal Koch, zweieinhalb Monate, aber das war zu krass. Aber eigentlich war das mit der Schauspielerei immer klar, weil ich schon früh angefangen habe zu spielen“, beteuert Borchardt.
Darum hat der gebürtige Berliner seine Stadt verlassen

Anders als seine Rolle in „Wenn Papa auf der Matte steht“ kennt der 54-Jährige sich bestens in der Hauptstadt aus. „Ich bin richtiger Berliner, in meinen Adern fließt die Spree, die Havel und der Landwehrkanal“, betont der Ex-Mann von Caroline Frier. Doch im Jahr 2022 hat der gebürtige Berliner seine Heimatstadt verlassen!
Er ist gemeinsam mit seiner frisch gebackenen Ehefrau Katja Borchardt und der gemeinsamen, kleinen Tochter (1) rausgezogen – ans Meer: „Wir sind kurz nach Sassnitz gezogen, auf Rügen. Jetzt sind wir aber gerade noch bis März im Van Richtung Fuerteventura unterwegs. Wir haben unseren festen Wohnsitz in Erfurt seit Ende letzten Jahres.“
Ein gebürtiger Berliner, der seiner Heimat den Rücken gekehrt hat! Woran lag es? „Meine Frau lebte in Wien, als wir uns auf dem Jakobsweg kennengelernt haben. Wir sind dann immer zwischen Berlin und Wien gependelt. Als unsere kleine Tochter zur Welt kam, haben wir gesagt: Wir müssen jetzt mal zusammenziehen“, erklärt Borchardt.
„Wir haben uns gefragt: Wo war es immer am schönsten? Und so sind wir ans Meer nach Sassnitz auf Rügen gezogen“, verrät der ehemalige GZSZ-Darsteller weiter. „Eine ganz private Glücksentscheidung, das kann ich jedem empfehlen: So viel Zeit wie möglich am Meer zu verbringen.“
Warum Borchardt seine Tochter nicht in Berlin großziehen wird
Könnte der TV-Darsteller sich denn vorstellen, irgendwann wieder mit Frau und Kind zurückzukehren – ein Familienleben in Berlin zu führen? Seine Tochter dort großzuziehen? „Ich glaube, das wird nicht passieren. Wir sind zu naturverbunden und wollen lieber viel mehr Natur, Wald, Meer um uns herum.“ Borchardt ist sicher: „Richtig fest nach Berlin wird es uns nicht mehr ziehen.“
Wie tickt der Schauspieler eigentlich so als Papa, verfolgt er bei seiner anderthalb Jahre alten Tochter einen bestimmten Erziehungsstil? „Ich glaube, ich bin relativ locker und entspannt. Ich möchte vor allem für unsere Tochter da sein. Ihr eher erklären als Verbote aussprechen, sie begleiten“, gibt Borchardt preis.
Borchardt hat durch Kreuzberg „ein kleines revolutionäres Herz“
Auch wenn seine Tochter diese Erfahrung wohl nicht machen wird, ist Borchardt ja selbst in Berlin groß geworden. Welche Vorteile hat eine Kindheit und Jugend in der großen Stadt seiner Meinung nach? „Ich bin ja in Kreuzberg aufgewachsen. Für mich war das ein Riesenvorteil deswegen, weil man dort natürlich mit allen möglichen Nationalitäten in Berührung kommt. In meiner Klasse waren glaube ich sechs oder sieben Deutsche und der Rest waren Araber, Türken, Jugoslawen, Spanier … und insofern hatte ich nie Berührungsängste mit anderen Nationen, anderen Menschen, anderen Glaubensgemeinschaften“, erklärt der 54-Jährige.

„Du wirst einfach sehr tolerant, was schön ist. Wenn man in Kreuzberg aufwächst, bekommt man auch ein kleines revolutionäres Herz“, ergänzt er lachend. „Ansonsten hat man in Berlin ein Riesenangebot an Kultur, auch an Jugendkultur. Es gab viele tolle Jugendvereine, wo mir Kunst und Kultur nähergebracht wurde.“
Doch natürlich hat Berlin auch seine Schattenseiten. „Der Nachteil, wenn man in Berlin aufwächst, ist natürlich: Man kommt in Berührung mit Dingen, von denen einem die Eltern eigentlich abraten wollen. Also Nachtleben, Drogen, Kriminalität und so etwas – das ist natürlich auf dem Land nicht so explizit wie in Berlin“, weiß Borchardt.