Als jüngst Tesla-Boss Elon Musk in seiner Gigafabrik in Grünheide erschien, galt sein Besuch nicht nur dem Anschlag auf das Werk. Er wollte auch seine Belegschaft auf Kurs bringen. Schließlich waren in seinem Werk Betriebsratswahlen. Und der Ami hasst bekanntlich Betriebsräte und Gewerkschaften wie die Pest. Erst recht, wenn Gewerkschaftsvertreter in der Arbeitnehmervertretung sitzen.
Kein Wunder, dass beim Musk-Besuch sein Werk-Chef den Mitarbeitern nun vollmundig jährliche Lohnerhöhungen versprach. Einen Tarifvertrag bräuchte man nicht dafür. Würde die Bahn solche Versprechungen machen, würde die Lokführer-Gewerkschaft GDL sofort den Dauerstreik ausrufen.
Doch bei Tesla wird es so etwas nicht geben. Auch nicht nach der gelaufenen Betriebsratswahl, nach der die IG Metall mit 16 von 39 Sitzen die stärkste Gruppe bildet. Gesiegt haben sie aber nicht. Denn in dem Gremium stellen die nicht-gewerkschaftlichen Gruppen mit 23 Sitzen die eigentliche Mehrheit. Und damit hat quasi Tesla-Boss Elon Musk die Wahl gewonnen.
Denn Dank der Nicht-Gewerkschaftsvertreter im neuen Betriebsrat kann der Boss nun weiter schalten und walten wie bisher. Verminderte Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, Sparen beim Unfallschutz, auch Entlassungen dürften weiter ohne großen Widerstand durchgewunken werden. Alls das, was die IG Metall künftig ändern wollte und will.