Streik-Hammer an der Berliner Charité! 2700 Ärztinnen und Ärzte legen ihre Arbeit nieder
Die Mediziner wollen eine Erhöhung beim Gehalt um 6,9 Prozent, zusätzliche Vergütungsstufen für Fach- und Oberärzte und verlässlichere Dienstpläne.

Gemunkelt wurde schon länger: Der Charité steht der nächste Streik-Ärger ins Haus. Jetzt haben sich die Gerüchte verdichtet. Ein Warnstreik findet tatsächlich statt. Für Patienten bedeutet das nichts Gutes.
Berlins Universitätsklinik Charité steht ein eintägiger Warnstreik von Ärzten ins Haus. Nach mehreren Verhandlungsrunden zur Weiterentwicklung eines Haustarifvertrags hat die Ärzte-Gewerkschaft Marburger Bund für den 5. Oktober zur Arbeitsniederlegung aufgerufen, wie der Landesverband Berlin/Brandenburg am Montag mitteilte.
„Unsere Mitglieder an der Charité erwarten eine substanzielle Verbesserung ihrer Arbeitssituation und eine ihren Leistungen entsprechende Vergütung“, teilte Vorstandschef Peter Bobbert dazu mit. Das bisherige Angebot der Charité sei „völlig unzureichend“.
Charité-Ärzte zum ersten Mal seit 15 Jahren im Streik
Patienten, die Sorge um ihre Angehörigen oder um ihre OP-Termine haben, sollten wissen: Ein Notdienst ist nach Gewerkschaftsangaben sichergestellt. Der Warnstreik-Aufruf erstrecke sich auf die rund 2700 Ärztinnen und Ärzte an den Standorten in Mitte, Wedding und Steglitz. Laut Gewerkschaft ist es seit mehr als 15 Jahren das erste Mal, dass Ärzte an Europas größter Universitätsklinik in den Ausstand gehen. Pflegekräfte hatten ja bereits öfter auf diese Weise protestiert.
Ein Charité-Sprecher teilte auf Anfrage mit, dass sich die Verhandlungen durch eine Vielzahl an Themen „sehr komplex, aber konstruktiv“ gestalteten. Angestrebt werde eine gute Lösung für alle Seiten. Die Charité habe ein „differenziertes Paket mit Angeboten zu Arbeitszeit und Entlastung, Fort- und Weiterbildung, Entbürokratisierung und Gleichstellung“ vorgelegt.
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Zu den Kernforderungen der Gewerkschaft zählen eine lineare Erhöhung beim Gehalt um 6,9 Prozent, zusätzliche Vergütungsstufen für Fach- und Oberärzte und verlässlichere Dienstpläne. Außerdem sollen maximal vier Bereitschaftsdienste pro Monat geleistet werden müssen und gestaffelte Zuschläge für kurzfristiges Einspringen gezahlt werden. Verwiesen wird auch auf die hohen Belastungen im Zuge der Pandemie. Die Charité zählt mit konzernweit rund 21.000 Beschäftigten zu den größten Arbeitgebern Berlins.