Spargel unter 10 Euro pro Kilo – Discounter preschen vor!
Noch zum Saisonstart geben viele Märkte nun die Richtung vor, drehen kräftig an der Preisschraube.

Die Spargelsaison ist kaum gestartet, da geht offenbar schon der Preiskrieg los. Noch vor Ostern wurde das „weiße Gold“ teuer gehandelt. Bis zu 40 Euro pro Kilo sollen laut Medienberichten von einigen Händlern verlangt worden sein. Doch so schnell wie die Preise nach oben schossen, sollen sie nun nach den Feiertagen stürzen. Die Discounter preschen nun mit unglaublichen Kilo-Tiefstpreisen unter zehn Euro vor.
Hohe Energiekosten, gestiegene Mindestlöhne für die Erntehelfer: Dennoch versprachen die deutschen Spargelbauer, die Preise für den Spargel nicht in die Höhe schnellen zu lassen. Doch das Gegenteil war jetzt beim Saisonstart der Fall. Bis zu 20 Euro zahlten Kunden für das Kilo in einigen Supermärkten. Die Begründung dafür war, dass es sich hierbei um limitierte Ware handelte, damit gleich zum Saisonstart der Spargel auch in den Läden ging.
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Zurückhaltender waren da noch vor den Feiertagen die Discounter. Doch jetzt fangen sie an, kräftig an der Preisschraube beim weißen Spargel zu drehen. Das wird die Lage am Markt in den kommenden Tagen drastisch ändern. Etwa in Berlin und Brandenburg, wo Supermärkte und Discounter den Kilopreis beim Spargel weit unter zehn Euro purzeln lassen! Aber Achtung: Als Käufer muss man genau auf die Angebote schauen!
Etwa bei Rewe: Im Prospekt für diese Woche (bis 15. April) werden 500 Gramm weißer Spargel für 3,33 Euro angeboten, also zu einem Kilopreis von 6,66 Euro. Aber: Der Spargel kommt aus Griechenland. So auch die Stangen, die Nahkauf zu diesem Aktionspreis ins Regal packt.

Spargelpreise weit unter zehn Euro pro Kilo: Kunden müssen genau hinsehen
Andere Discounter wie Aldi oder Lidl halten sich bei Angeboten für weißen Spargel noch zurück – jedenfalls ist in ihren aktuellen Prospekten für diese Woche noch nichts dazu zu finden. Aber Aldi und Lidl werden garantiert in den Preiskampf eingreifen. Der Kunde wird sich daher überraschen lassen müssen, ob dort das Stangengemüse schon in diesen Tagen in den Regalen liegt – und wenn, zu welchen Preisen und ob der Spargel auch aus Deutschland kommt.
Aber es gibt auch Händler, die bereits mit günstigen Preisen für deutschen Spargel werben. So bei Norma, wo ab Dienstag frischer weißer Spargel aus den Höfen bei Beelitz und im Nuthe-Urstromtal liegen soll. Wie teuer? Das lässt der Discounter im Prospekt noch offen. „Zum regionalen Tiefstpreis“, heißt es da nur.
Konkreter wird beispielsweise der Marken-Discounter Netto, der zum Edeka-Handelskonzern gehört. Sein Angebot: Weißer Spargel, neue Ernte aus der Heimat, im 500-Gramm-Bund für nur 4,99 Euro! Macht einen Kilopreis von 9,98 Euro. Unter zehn Euro – und das schon zum Saisonstart für deutschen Spargel: Hier wird ganz klar der Preiskrieg eröffnet.
Auch bei diesem Discounter muss der Kunde aber genauer hinsehen. Laut der im Prospekt abgebildeten Packung stammt der Spargel nicht aus den deutschen Premium-Anbaugebieten wie Beelitz, sondern aus Rheinland-Pfalz. Dennoch ist der Preis unschlagbar, auch wenn es sich hier um eine Spargel-Qualität der Klasse 1 handelt.
Der Preiskrieg ist eröffnet: Deutscher Spargel unter zehn Euro im Discounter-Angebot
Die allerdings nur eine Stufe unter der Premiumsorte liegt. Klasse-1-Spargel darf leicht gebogen sein, muss aber über fest geschlossene Köpfe verfügen. Die Dicke ist zehn bis 16 Millimeter, der Spargel muss zwölf bis 22 Zentimeter lang sein. Leichte Verfärbungen des Spargels sind in dieser Handelsklasse zulässig. Mit anderen Worten – es handelt sich um sehr guten Spargel! Es ist nur eine Frage von Tagen, dass auch die anderen Discounter und Supermärkte da nachziehen.
Doch wie kann es zu diesem Niedrigpreis kommen? Klar, die Masse macht es, die der Discounter einkauft. Zum anderen haben auch die Spargelbauern ihre Lehren gezogen. Bereits im vergangenem Jahr, als die Inflation losging, schauten die Deutschen aufs Geld, kauften lieber den billigeren Spargel aus dem Ausland als den teuren aus der Region. Die Spargelbauern müssen nun trotz hoher Kosten nachgeben, sonst bleiben sie wie 2022 am Ende auf ihrem Spargel sitzen.