Der Alexanderplatz im Herzen des Berliner Ostens: Ein Ort des Friedens soll er sein, ein gefährlicher Ort im Sinne der Polizei ist er – und nun wird der Platz offenbar auch noch zu einem Ort des Hasses. Wieder gab es auf dem Alex eine propalästinensische Demonstration, auf der die Existenz des Staates Israel infrage gestellt wurde. Unter den Hunderten Demonstranten war auch der Chef eines berüchtigten Berliner Clans, Arafat Abou-Chaker.
Proteste gegen Israel und den Geschehnissen fanden in der Vergangenheit immer wieder auf dem Alexanderplatz statt. Am Montagabend hatten sich wieder Hunderte Menschen auf dem Platz unter dem Motto „Stoppt das Abschlachten der Palästinenser!“ versammelt. Vor dem Warenhaus Galeria Kaufhof wurden Palästina-Fahnen geschwenkt und Plakate gezeigt, auf denen die Existenz des Staates Israels infrage gestellt wird.

Zu sehen war unter anderem eine Landkarte Palästinas, auf der Israel nicht mehr existiert. Der jüdische Staat soll nach der Vorstellung der Alex-Demonstranten also ausgelöscht werden.
Und es wurde Hass gepredigt: Immer wieder riefen die Demo-Teilnehmer Sprechchöre gegen Israel und dessen Unterstützer. Auf einem Plakat wurde sogar der Massenmord Nazi-Deutschlands an den Juden mit den Geschehnissen im Gaza-Streifen gleichgesetzt. „One Holocaust does not justify another“ (auf Deutsch: „Ein Holocaust rechtfertigt keinen weiteren“) stand auf dem Plakat.
Israel-Hass auf dem Alex: Sieben Festnahmen wegen Beleidigungen, Volksverhetzung und Bedrohungen
Mitten in der Menge: Clan-Boss Arafat Abou-Chaker. Der einstige „Manager“ des Rappers Bushido, der sich mit seinem Schützling verkrachte und nun darüber die „ganze Wahrheit“ in einem Buch geschrieben hat, teilte am Abend auf Instagram ein Foto von sich auf der Demo. Er hatte dort zuvor auch den Aufruf zu der Demonstration geteilt.
Arafat Abou-Chaker hat palästinensische Wurzeln. Seine Eltern Said und Nazmie Abou-Chaker wurden im palästinensischen Flüchtlingslager Wavel (nahe der libanesischen Stadt Baalbek) geboren. Mitte der 70er Jahre flohen sie mit den ersten vier Kindern vor dem Libanesischen Bürgerkrieg nach Deutschland. Ihr Sohn Arafat kam 1974 zur Welt. Vor einem Berliner Gericht gab er öffentlich an, deutscher Staatsbürger zu sein.

An der Hass-Demo auf dem Alexanderplatz, die am Montagabend drei Stunden dauerte, nahmen bis zu 1000 Menschen teil, sagte ein Polizeisprecher dem Berliner KURIER. „Insgesamt gab es sieben Festnahmen – unter anderem wegen Beleidigungen, Volksverhetzung und Bedrohungen.“
Der Alexanderplatz und seine Umgebung werden immer mehr zum Schauplatz von Anti-Israel-Aktionen. So kam es in der vergangenen Woche in der nahen Humboldt-Universität zu propalästinensischen Protesten. Studenten hatten Räume der Hochschule besetzt, um gegen das Vorgehen Israels im Gazastreifen zu demonstrieren. Nach einer vorläufigen Duldung der Aktion durch die Uni-Leitung wurde dann die besetzten Areale von der Polizei geräumt. ■