Traurige Statistik

So viele Tiere musste die Berliner Polizei im letzten Jahr töten!

Immer wieder werden Tiere angefahren, wenn sie die Straße überqueren wollen. Nicht alle sterben sofort.

Author - Isabel Zimmermann
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Die Polizei in Berlin muss gelegentlich verletzte oder kranke Tiere töten.
Die Polizei in Berlin muss gelegentlich verletzte oder kranke Tiere töten.dpa/Patrick Pleul

Die Berliner Polizei musste im letzten Jahr viele Tiere erschießen. Getötet wurden vor allem Füchse (109) und Waschbären (74), wie Senat und Polizei auf eine Anfrage der Grünen-Abgeordneten June Tomiak antworteten. Es folgen in der Statistik Rehe (12), Wildschweine (5), Hunde (4) und Katzen (3). Dazu kamen zwei Dachse, ein Marder und ein Damwild. Insgesamt beläuft sich die Zahl der getöteten Tiere auf 211.

Die Tiere sind krank, verletzt oder altersschwach

Verletzte, kranke oder altersschwache Tiere würden der Polizei aus der Bevölkerung gemeldet. Auch bei der Aufnahme von Verkehrsunfällen könnten verletzte Tiere entdeckt werden.

Die Polizei betonte, verantwortlich für die Versorgung kranker oder verletzter Tiere seien die Besitzer und bei Wildtieren die Bezirksämter, Forstämter oder Jagdgenossenschaften. Wenn diese Menschen oder Behörden nicht schnell genug etwas unternehmen könnten, sei die Polizei zuständig für „unaufschiebbare gefahrenabwehrende Maßnahmen“.

In Berlin leben viele Füchse, sie haben zum Teil kaum Scheu vor dem Menschen.
In Berlin leben viele Füchse, sie haben zum Teil kaum Scheu vor dem Menschen.dpa/Christophe Gateau

Kranke oder verletzte Tiere zu töten, liege an sich in der Verantwortung von Amtstierärzten, Forstbeamten oder Stadtjägern. Diese würden nach dem Auffinden eines Tieres informiert, um über weitere Maßnahmen zu entscheiden. Sollten sie aber nicht erreichbar sein, könne die Polizei ein schwer verletztes Tier töten, um es nicht qualvoll verenden zu lassen.

Berliner Polizei rettet Tiere in Not

Doch die Polizei ist in Berlin auch zur Stelle, um Tiere aus Notlagen zu befreien. So rückte sie diese Woche an, als das Veterinäramt im Bezirk Marzahn-Hellersdorf 48 Katzen einer Qualzucht-Rasse aus einer Zweizimmerwohnung rettete. Die Tiere der Rasse Ukrainian-Levkoy hatten teils schwere körperliche Beeinträchtigungen und zuchtbedingte genetische Defekte. Der Tierhalter hatte sich den Maßnahmen bei der Rettungsaktion am vergangenen Samstag widersetzt, weshalb der Zutritt zur Wohnung mit Unterstützung der Polizei erzwungen werden musste.