Dramatischer Hilferuf eines Theaterintendanten. Guntbert Warns, Chef des Renaissance-Theaters, bekommt vom Berliner Senat seinen Etat zusammengestrichen. Jetzt geht es ums nackte Überleben, weiß Warns.
Einer weltberühmten Berliner Bühne wird die Luft abgeschnürt. Zumindest finanziell. In einem verstörenden Hilferuf wendet sich Guntbert Warns, der Intendant und Geschäftsführer des Renaissance-Theaters in Charlottenburg, an die Öffentlichkeit.
„Die Koalition hat am 13.10.2025 einen Änderungsantrag eingebracht, der die Zuwendungen für unser Haus ab 01.01.2027 um weitere 200.000 Euro kürzt. Das würde uns ab 2027 zu einer Einsparung von 281.350 Euro zwingen, wenn der Antrag Anfang Dezember im Hauptausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses verabschiedet wird“, schreibt Warns. Es wäre das Todesurteil für die kleine Privatbühne.

„Wir sparen schon am Platz, wir sparen an Mitarbeiter:innen, wir sparen an Produktionen, wir sparen an Energie, wir sparen, wir sparen, wir sparen …!“, betont Warns. „Aber es wird niemals auch nur annähernd an diese zusätzlichen 281.350 Euro heranreichen!“
Der Hauptteil der Zuwendungen werde für Fixkosten „wie Miete, Pacht, Gehälter aufgewendet“, schreibt der Intendant. Warns: „Eine Reduzierung der Zuwendungen um 281.350 Euro macht fast die Hälfte der Summe aus, die in unserem Wirtschaftsplan für neue Produktionen vorgesehen ist.“
50 Mitarbeiter bangen um ihre Jobs
Die Vorgabe für das Jahr 2027 würde damit ein historisch gewachsenes und bedeutendes Haus, das „Westend-Theater“ Berlins, in die Knie zwingen und auch den Wegfall vieler Arbeitsplätze bedeuten.
Am Berliner Renaissance-Theater spielen Künstlerinnen und Künstler wie Katja Riemann, Joachim Król, Katharine Mehrling, Nicole Heesters, Simone Thomalla, Heikko Deutschmann, Hans-Werner Meyer und etliche andere. Politische und unterhaltsame Gesprächsrunden mit Jakob Augstein, Gero von Boehm, Gregor Gysi und Bernadette Schoog vervollständigen das Programm des Hauses.


