Dass Schüsse fallen, ist in Berlin per se nicht ungewöhnlich – leider. Doch dieser aktuelle Fall ist wirklich besorgniserregend: Innerhalb eines Monats ist nun schon zum dritten Mal eine Filiale derselben Fahrschul-Kette in Berlin beschossen worden.
Zunächst traf es eine Geschäftsstelle in Reinickendorf, in der Nacht zu Donnerstag jetzt eine Fahrschule in Siemensstadt (Spandau). Doch wer steckt hinter den Schüssen? Der KURIER hat nachgehakt.
Drogen, Clans, Schutzgeld? Das sagt die Polizei über das Motiv
Gegenüber dem KURIER erklärt Benjamin Jendro, Abteilungsleiter der Pressestelle der Gewerkschaft der Polizei (GdP), bezüglich der jüngsten Attacken auf die Fahrschulen: „Es vergeht genau genommen keine Nacht mehr, wo es nicht zu Schüssen auf den Straßen der Hauptstadt kommt.“
Und weiter: Deshalb hat die Polizei Berlin Expertise und Personal in der BAO Park und der BAO Ferrum gebündelt, um die Szene unter Dampf zu halten und Protagonisten aus dem Verkehr zu ziehen.“
Der Polizeigewerkschaftssprecher betont: „Wenn es innerhalb eines Monats zu drei derartigen Angriffen auf eine Fahrschul-Kette kommt, liegt ein Zusammenhang nahe.“
Seine Kollegen würden ergebnisoffen in alle Richtungen ermitteln: „Von einem unzufriedenen Kunden über einen gekündigten Fahrlehrer bis zu einem in seiner Ehre verletzten Gewalttäter ist vieles denkbar.“

Jendro überlegt: „Da die Schüsse wiederholt in der Nacht gefallen sind, liegt es selbstverständlich auch nahe, dass es hier darum geht, Schutzgeldforderungen ein wenig Nachdruck zu verleihen.“

