Viermal Schüsse auf Fahrschule

Schutzgeld-Terror in Berlin: Erpresser bedrohen Berliner Läden!

Schutzgelderpressung in Berlin: Nach Schüssen auf eine Fahrschule warnt die Polizei Händler eindringlich – Betroffene sollen sich sofort melden und sich wehren.

Author - Sharone Treskow
Teilen
Auf Filialen einer Berliner Fahrschule wurde schon viermal geschossen. Die Polizei vermutet Schutzgelderpressung.
Auf Filialen einer Berliner Fahrschule wurde schon viermal geschossen. Die Polizei vermutet Schutzgelderpressung.Axel Billig/Pressefoto Wagner

Es ist eine miese Masche, die etliche Berliner Ladenbesitzer nur zu gut kennen: Kriminelle Banden erpressen sogenanntes Schutzgeld – man soll zahlen, damit einem nichts „passiert“. Oft wird mit einer Demolierung des Geschäfts oder sogar körperlicher Gewalt gedroht. Auch hinter dem Fall der Berliner Fahrschul-Kette, auf die innerhalb eines Monats viermal geschossen wurde, könnte womöglich Schutzgelderpressung stecken. Die Polizei ruft Betroffene jetzt dazu auf, sich zu wehren!

Berliner Ladenbesitzer, die erpresst werden, sollen sich wehren!

Ein Polizist ermittelt in der Fahrschule in Siemensstadt, die in der Nacht zu Donnerstag beschossen wurde.
Ein Polizist ermittelt in der Fahrschule in Siemensstadt, die in der Nacht zu Donnerstag beschossen wurde.Olaf Wagner

Wohl als Reaktion auf die jüngsten Attacken auf eine Berliner Fahrschul-Kette veröffentlichte die Berliner Polizei jetzt einen dringenden Aufruf auf der Kurznachrichtenplattform X – der Aufruf wurde auf Englisch, Türkisch, Russisch und Arabisch untertitelt:

„Nach unseren Auswertungen, Analysen und den aktuellen Ermittlungen sind wir uns sicher, dass insbesondere Gewerbetreibende, Inhaber und Eigentümer von lokalen Geschäften besonders betroffen sind von gewalttätigen Personen und Gruppen“, beginnt der Polizeisprecher in dem Video.

Diese würden die Ladenbesitzer „in Bedrängnis bringen“ oder „konkret Gewalt androhen, um entweder Geld zu fordern oder den Geschäftstreibenden hier in Berlin andere Nachteile zuzufügen“. Dann betont der Sprecher: „Sollten Sie selber Betroffener sein oder wissen in Ihrem Bekannten- oder Freundeskreis um besondere Bedrohungen oder angedrohte Nachteile, dann melden Sie sich bitte sofort bei der Berliner Polizei.“

Die Lage in Berlin scheint ernst zu sein. Eindringlich ergänzt er: „Auch vertraulich können wir Informationen von Ihnen entgegennehmen. [...] Melden Sie sich bitte – scheuen Sie sich nicht, uns anzusprechen. Wir stehen jederzeit für Sie zur Verfügung.“

Schusswaffengewalt: Sonderkommando der Polizei

In diesem Zusammenhang vermeldete die Polizei auch: „Nach vermehrten Schusswaffengebräuchen in Berlin ist letzte Woche die Besondere Aufbauorganisation (BAO) Ferrum errichtet worden.“

Hunderte Kolleginnen und Kollegen seien seitdem vermehrt Tag und Nacht im Stadtgebiet unterwegs, um verdächtige Personen und polizeibekannte Treffpunkte gezielt zu kontrollieren. „Insgesamt wurden bereits knapp 1000 Personen kontrolliert und gefährliche und verbotene Gegenstände beschlagnahmt.“