Die denkmalgerechte Sanierung der Grundschule am Weißen See in Pankow sollte eigentlich schon im Jahr 2021 beendet sein. Doch noch immer wird am Standort an der Amalienstraße 6 gebaut. Der Hammer: Auch der versprochene Einzug noch in diesem Jahr wackelt. Insgesamt wurde der Wiedereinzug in die Schule bereits fünfmal verschoben!
Ersatzschule mit Brandschutzmängeln
Neuer Termin für die Freigabe ist nun Ostern 2026. Damit wären acht Jahre Bauarbeiten an der Backsteinschule ins Land gegangen. Ein ganzes Grundschulleben haben manche Schüler damit an einer ebenfalls maroden Ausweichschule verbracht. Rund 630 Schülerinnen und Schüler der Grundschule am Weißensee besuchen seit 2018 das Ausweichgebäude in der Falkenberger Straße, für das ursprünglich ein Abriss geplant war.
In der Ausweichschule ist seit Beginn der Nutzung im Jahre 2018 durch die Grundschule am Weißensee das gesamte Erdgeschoss gesperrt, da dort die derzeitigen Anforderungen an den Brandschutz nicht erfüllt sind.
Umzug noch in diesem Schuljahr angepeilt
Pankows Bezirksstadtrat Jörn Pasternack macht Druck, er will, dass die Schüler noch in diesem Schuljahr wieder in ihr altes, saniertes Schulgebäude umziehen können. Doch ob das klappt, kann keiner garantieren.
Seit seinem Amtsantritt 2023 begleitet Pasternack die bereits 2018 begonnene Baumaßnahme. Doch immer wieder gibt es bei der Sanierung der denkmalgeschützten Schule neue Hürden und Verzögerungen.
Die Baumaßnahme sei ein Beispiel für die Herausforderungen, die bei vielen kommunalen Bauvorhaben derzeit auftreten, so Pasternack in seiner Mitteilung. „Massive Lieferengpässe – etwa bei Fenstern, Türen, technischen Anlagen oder Bodenbelägen – haben den Baufortschritt zuletzt ebenso belastet, wie witterungsbedingte Verzögerungen, krankheitsbedingte Ausfälle, unzuverlässige Fachfirmen und wiederholte Vandalismusschäden auf der Baustelle.“ Hinzu kämen vergaberechtliche Schwierigkeiten bei der gewerksweisen Ausschreibung einzelner Leistungen.
Auch auf anderen Baustellen des Bezirks geht es wegen solcher Probleme nur schleppend voran. Daher wolle der Bezirk Pankow verstärkt den Einsatz von Generalunternehmern prüfen. Denn diese unterliegen nicht den gleichen vergaberechtlichen Anforderungen. „Bei Sanierungen von denkmalgeschützten Gebäuden, wie im Fall der Grundschule am Weißen See, birgt dies jedoch finanzielle Risiken, da unvorhersehbare Sanierungserfordernisse schwer planbar sind“, so Pasternack.
Gemeinsam mit den zuständigen Beschäftigten des Hochbauamts sowie des Schul- und Sportamts arbeite der Bezirksstadtrat „intensiv daran, den Umzug der Schulgemeinschaft bereits in den Winterferien 2026 zu realisieren“, heißt es in der Mitteilung des Bezirksamtes in Pankow weiter. Im November will Pasternack darüber informieren, ob der Umzugstermin im Februar gehalten werden kann.
Derweil harren die Schüler in der Filiale in der Falkenberger Straße aus. Im Jahr 2025 wurden dort bereits zwei Hausfriedensbrüche sowie ein Einbruch gemeldet.


