„RAUS HIER!“ Wachen in Warnwesten schreien. Es herrscht Panik. Flammen brechen durch das Dach des Flüchtlingszeltes - die aufsteigende Rauchsäule ist in ganz Berlin zu sehen. In einem Video, das in den Sozialen Medien verbreitet wird, ist zu sehen, wie Menschen vor dem Großfeuer in Tegel flüchten.
Anfangs rechnen Rettungskräfte mit einer großen Zahl von Verletzten. Dank des mutigen Einsatzes des Wachpersonals konnten aber um die 300 Menschen sicher vor den Flammen gerettet werden. Dennoch wirft das Großfeuer im Flüchtlingslager des ehemaligen Flughafens Fragen auf.
Das spielte sich am Dienstag bei dem Großbrand in der Flüchtlingsunterkunft am Flughafen Tegel ab. pic.twitter.com/4hDLUtUNeo
— Andreas Kopietz (@KopietzAndreas) March 15, 2024
Schreckliche Szenen – hier flüchten Menschen vor dem Großfeuer bei Tegel
Wachleute versuchen, schreiende Menschen nach draußen zu befördern. Flammen schlagen durch das Dach, es herrscht Chaos! Man sieht die Hochbetten in den Räumen, zurückgelassene Rucksäcke und wie sich das leuchtende Feuer rasant und bedrohlich ausbreitet. Im Video sieht man auch Menschen, die auf der Flucht der Flammen doch noch mal umkehren, wohl um wichtige Habseligkeiten zu retten. Innerhalb von Sekunden gewinnt das Feuer an Kraft und Größe – Menschen versuchen, auch dem giftigen Rauch zu entkommen. Im Hintergrund hört man das stetige Piepen des Feueralarms.
Die Berliner Zeitung berichtet, dass nach Informationen aus Sicherheitskreisen vorgesehen ist, das Wachpersonal für das Lager zu reduzieren. Genau sas Personal - das heldengleich die Menschen vor einer Großkatastrophe bewahrte. Die Zeitung schreibt, dass Berlin pro Monat mehrere Millionen Euro für die Bewachung bezahlt. Zuletzt war von „Sparkonzepten“ und „Prozessoptimierung“ die Rede.
Weniger Sicherheitskräfte, um Kosten zu sparen?
Konkret hieße das mutmaßlich: weniger Personal im Einsatz. Am 1. April solle ein Testbetrieb mit reduziertem Wachpersonal in einer Halle starten, so die Berliner Zeitung. Eine Sprecherin des Landesamtes für Flüchtlingsangelegenheiten (LAF) bestreitet das: „Es gibt aktuell keine konkreten Kürzungspläne von Personalkosten in Tegel, insofern auch keine Kürzungspläne zum 1. April.“
Zurzeit wohnen in Tegel insgesamt rund 4500 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine und Asylsuchende aus Ländern wie Syrien und Afghanistan. Die maximale Kapazität der Flüchtlingsunterkunft Tegel liegt bei 7000 Menschen.

Ermittlungen wegen des Verdachts der schweren Brandstiftung
Die Ermittlungen zur Brandursache in der Flüchtlingsunterkunft Tegel hat das Landeskriminalamt übernommen. Die 1000 Quadratmeter große Teil-Unterkunft, in der 301 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine untergebracht waren, wurde komplett zerstört. Die Polizei hat Ermittlungen wegen des Verdachts der schweren Brandstiftung aufgenommen. Alle Bewohner der Unterkunft konnten von den Sicherheitskräften rechtzeitig in Sicherheit gebracht werden. ■