Heftige Erhöhung

Schon wieder teurer: höhere Fahrpreise für BVG, S-Bahn & Co.

In Berlin und Brandenburg steigen die Tarife - wieder einmal. Ein Einzelfahrschein kostet ab Januar vier Euro. Seniorentickets gibt es nicht mehr.

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Bald müssen auch BVG-Nutzer mehr Geld in den Automaten stecken, um ein Ticket zu bekommen.
Bald müssen auch BVG-Nutzer mehr Geld in den Automaten stecken, um ein Ticket zu bekommen.imago images / Frank Sorge

Die Fahrpreise steigen - mal wieder. Zum 1. Januar 2026 müssen Fahrgäste in Berlin und Brandenburg tiefer in die Tasche greifen. Der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) hebt die Tarife im Nahverkehr um durchschnittlich sechs Prozent an. Ob BVG, S-Bahn, DB Regio oder Verkehrsbetriebe Potsdam: Bei allen Unternehmen werden die Tickets teurer.

So kostet der Einzelfahrschein für Berlin künftig vier Euro statt 3,80 – vor 20 Jahren waren es noch 2,10 Euro. Wer bis Potsdam oder zum BER fährt, zahlt ab Januar fünf Euro statt 4,70. Auch Kurzstrecken (2,80 statt 2,60 Euro), 24-Stunden-Karten (11,20 statt 10,60 Euro) und die Umweltkarte werden teurer. Für Berlin AB steigt sie im Abo von 76,70 auf 81,30 Euro, einzeln von 106,50 auf 113 Euro.

Wegfallen werden mehrere Tickets: 7-Tage-Karten, Jahreskarten, 10-Uhr- sowie 8- und 9-Uhr-Karten. Auch die Tarifstufe BC und das Seniorenticket VBB-Abo 65plus verschwinden.

„Ungerecht und eine Politik gegen die Schwächsten“

Die Preiserhöhung trifft auf verärgerte Kunden: Immer wieder fallen U-Bahnfahrten auf den Linien U6 und U9 aus, S-Bahn-Fahrgäste klagen über Signalstörungen. Dennoch verweisen die Unternehmen auf steigende Kosten und drohende Tarifkonflikte.

Kritik kommt von den Grünen: Das Sozialticket steigt von 19 auf 27,50 Euro. „Wenn die CDU auf der einen Seite die Kosten für das Sozialticket in den letzten beiden Jahren mehr als verdreifacht und gleichzeitig den Preis für den Einzelfahrschein noch teurer macht, wird es für Menschen mit geringen Einkommen bald unmöglich Bus und Bahn zu nutzen. Das ist ungerecht und eine Politik gegen die Schwächsten“, sagen Oda Hassepaß und Antje Kapek.

Auch die AfD schießt scharf: Preissteigerungen seien „in keiner Weise“ zu rechtfertigen. „Während Busse und Bahnen unzuverlässig fahren, Bahnhöfe verdrecken und die Sicherheit leidet, sollen die Fahrgäste tiefer in die Tasche greifen“, so Rolf Wiedenhaupt. Der öffentliche Verkehr in Berlin und im Bund wird „immer teurer, aber nicht besser“.