Der Schnee hat auch Berlin und Brandenburg erwischt: In der vergangenen Woche verwandelte das Wetter unsere Region in ein kleines Winter-Wunderland! Von Schneehöhen wie im Süden Deutschlands sind wir hier zwar noch weit entfernt, doch auch in und um Berlin nutzen viele den Schnee gern für einen Rodel-Ausflug. Hügel in Parks und Gärten werden dafür gern genutzt. In Potsdam wird vor dem Rodeln gewarnt – und sogar mit Strafe gedroht!
Rodeln in Potsdam: Wer hier mit dem Schlitten unterwegs ist, zahlt Strafe!
Im konkreten Fall geht es um die denkmalgeschützten Parks und Gärten in Potsdam – auch wenn es sich um historische Gartenanlagen handelt, werden auch hier kleine Abhänge gern zum Schlittenfahren genutzt. Das ist denen, die sich um die Anlagen kümmern, ein Dorn im Auge – diese Gegenden sollten für Rodler tabu sein, sagt Michael Rohde, der Gartendirektor der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten. Es seien schließlich keine normalen Stadtparks, sondern „sensible Kunstwerke“, die zum Welterbe der Unesco gehören.
Das Problem: Auch in diesen Parks, beispielsweise im Park Babelsberg oder im Neuen Garten, gibt es Hänge, die für Rodler einfach zu einladend sind. Zwar ist es verboten, diese Hänge mit dem Schlitten zu nutzen, doch daran halten sich nicht alle. Die Folge: Wer hier rodelt und erwischt wird, muss 50 Euro Strafe zahlen! Wir können es ahnden und tun es auch“, sagt Rohde. Allerdings stünden die Parks den Menschen offen – man dürfe hier Joggen, mit dem Rad auf bestimmten Wegen fahren und verschiedene Areale zum Sonnenbaden nutzen, zumindest im Sommer.

Stattdessen wollen die Winter-Fans rodeln – doch das kann Schäden verursachen, die in die Hunderttausende gehen! „Wir sollten achtsam mit der gestalteten Natur umgehen“, sagt Rohde. Verboten ist das Schlittenfahren deshalb übrigens auch in verschiedenen Naturschutzgebieten.
Rodeln in Berlin: In manchen Grünanlagen und Parks haben Schlittenfahrer nichts verloren
So wurde etwa in Spandau darauf hingewiesen, dass Rodler in manchen Bereichen von Grünanlagen und Parks nichts verloren haben. „Nicht überall, wo es einen Hügel gibt, ist auch das Rodeln erlaubt“, teilte das Bezirksamt mit. „Das Umwelt- und Naturschutzamt weist darauf hin, dass das Betreten der Naturschutzgebietsflächen am Hahneberg eindeutig verboten ist und dies auch für das Ski- und Schlittenfahren gilt.“
Auch in Berlin gibt es zahlreiche Hügel und kleine Rodelberge, die von den Menschen im Winter gern genutzt werden. Doch auch das gefällt nicht jedem: Als es vor zwei Jahren einen Winter mit viel Schnee gab, zog es etwa massenhaft Menschen mit dem Schlitten in den Lichtenberger Stadtpark. Doch dann verschwand der Schnee auf dem Rodelberg plötzlich, der Rodelberg verwandelte sich in eine braune Matsch-Piste. Woran es lag, blieb unklar – manche behaupteten, ein genervter Anwohner habe auf dem Hang Lauge ausgekippt, um damit den Schlittenfahrern den Spaß zu verderben. ■