Er starb in Köpenick

Schock für Berlins Theater-Szene: Regisseur Claus Peymann (88) ist tot

Der Berliner, der bis 2017 das Berliner Ensemble leitete, starb laut Medienberichten am Mittwoch im Alter von 88 Jahren nach langer, schwerer Krankheit.

Author - Berliner KURIER
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Claus Peymann in seinem Haus in Berlin-Köpenick. Am Mittwoch starb der Star-Regisseur mit 88 Jahren.
Claus Peymann in seinem Haus in Berlin-Köpenick. Am Mittwoch starb der Star-Regisseur mit 88 Jahren.Markus Wächter/Berliner KURIER

Diese Meldung schockt die Theaterszene in Berlin und ganz Deutschland: Laut Medienberichten ist der Berliner Star-Regisseur Claus Peymann tot. Wie die „Süddeutsche Zeitung“ berichtet, starb er am Mittwoch nach langer, schwerer Krankheit in seinem Haus in Berlin-Köpenick. Claus Peymann wurde 88 Jahre alt.

Claus Peymann starb am Mittwoch in seinem Haus in Berlin-Köpenick

Laut „SZ“ kommt die Nachricht vom Tod von Claus Peymann aus seinem familiären Umfeld - der berühmte Regisseur und langjähriger Intendant des Berliner Ensembles sei am Mittwoch nach langer, schwerer Krankheit gestorben. Im Juni hatte Claus Peymann seinen 88. Geburtstag gefeiert. Der Wahlberliner wurde für seine Inszenierungen immer gefeiert, provozierte aber auch oft, steckte viel Kritik ein: Seine Unterstützung der inhaftierten RAF-Terroristin Gudrun Ensslin wurde etwa zu einem regelrechten Polit-Skandal.

Claus Peymann bei einer Lesung im Jahr 2021. Zuletzt war er als freier Regisseur an verschiedenen Theatern unterwegs.
Claus Peymann bei einer Lesung im Jahr 2021. Zuletzt war er als freier Regisseur an verschiedenen Theatern unterwegs.Rudolf Gigler/imago

Seine ERfolge machten Claus Peymann zum „Papst“ der deutschen Theater-Szene

Peymann wurde in Bremen geboren, studierte nach dem Abitur an der Universität in Hamburg Germanistik, Literatur- und Theaterwissenschaften. Am Universitätstheater in Hamburg arbeitete er erstmals als Regisseur. Später führte ihn sein Weg unter anderem ans Stadttheater Heidelberg und das Frankfurter Theater am Turm. Seine erste große Intendanz übernahm Claus Peymann von 1974 bis 1979 am Schauspiel Stuttgart. 1979 kam er ans Schauspielhaus Bochum - und machte sich in der Theaterszene unbeliebt, weil er 44 Mitarbeiter entließ. Zugleich wurde er aufgrund seiner großen Erfolge zum „Papst“ der deutschen Theaterszene.

Später wurde Peymann Direktor des Burgtheaters in Wien und Intendant des Berliner Ensembles. 2017 schied er hier aus, übergab die Leitung des bekannten Hauses an seinen Nachfolger Oliver Reese. Peymann inszenierte aber weiter auf deutschen Bühnen. Als freier Regisseur war er unter anderem am Stadttheater Ingolstadt und am Residenztheater in München aktiv. Am Theater in der Josefstadt Wien feierte im Jahr 2023 seine letzte Arbeit „Warten auf Godot“ Premiere. Nun hat sich der Vorhang für den Theater-Star für immer geschlossen.