Wieder in Neukölln

Massen-Schlägerei an Berliner Schule: 49 Verletzte, Schulleiterin bricht sich die Hand

Ein Streit zwischen fünf Teenagern in Berlin-Gropiusstadt ist aus dem Ruder gelaufen. Etliche Schüler und Lehrer kamen zu Schaden.

Author - Sharone Treskow
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Die Gemeinschaftsschule Campus Efeuweg in Berlin-Neukölln.
Die Gemeinschaftsschule Campus Efeuweg in Berlin-Neukölln.Rolf Kremming/Imago

Was als Teenie-Streit im Berliner Stadtteil Gropiusstadt (Neukölln) begann, wurde schnell ernst! Die Polizei musste wegen einer Schlägerei an einer Schule anrücken, bei der auch Pfefferspray im Spiel war. Am Ende wurden fast 50 Menschen verletzt.

Die Berliner Polizei berichtet von einem chaotischen Fall: Am Montagvormittag kam es an einer Schule in Gropiusstadt zu einer Auseinandersetzung, in die sich schließlich immer mehr Personen einmischten – mit schweren Folgen. Den bisherigen Informationen nach sollen fünf Teenager gegen 10.30 Uhr an der Gemeinschaftsschule Campus Efeuweg in Streit geraten sein: drei Schüler (14, 14 und 15 Jahre) auf der einen und zwei (14 und 15 Jahre) auf der anderen Seite.

Ein 14-Jähriger versprüht Pfefferspray

Die Situation eskalierte, als einer der 14-Jährigen Pfefferspray herausholte und versprühte – dabei soll er auch selbst in die Gaswolke gelaufen sein. Daraufhin sei das Spray zu Boden gefallen, sodass sein 14-jähriger „Kontrahent“ es aufheben und wiederum gegen die andere Seite einsetzen konnte. An diesem Punkt kam ein bislang unbeteiligter 15-Jähriger hinzu und schlug auf den Älteren des Duos ein, woraufhin sich auch die anderen an der körperlichen Auseinandersetzung beteiligten.

An dieser Schule kam es zu einer Schlägerei, bei der am Ende 49 Personen verletzt wurden.
An dieser Schule kam es zu einer Schlägerei, bei der am Ende 49 Personen verletzt wurden.Rolf Kremming/Imago

Schulleiterin mischte sich ein und brach sich die Hand

Dann wurden schließlich die Lehrkräfte am Campus Efeuweg auf die Eskalation aufmerksam. Ein 38 Jahre alter Lehrer sowie eine 30-jährige Kollegin versuchten, die Schlägerei zu beenden, wurden aber ebenfalls angegriffen und besprüht. Auch die 52-jährige Schulleiterin, die die Schüler trennen wollte, wurde geschubst und zog sich dabei einen Bruch an der Hand zu. Sie kam zur ärztlichen Versorgung in ein Krankenhaus.

Als nächstes versuchte die eingetroffene Polizei, die Situation zu beruhigen. Mehrere alarmierte Funkstreifen rückten wegen der Schlägerei an. An diesem Punkt erschien auch der 21-jährige Bruder von einem der 15-Jährigen: Er trug jedoch nicht zur Schlichtung des Debakels bei, sondern griff stattdessen zwei Polizisten an! Dabei versetzte er einem Beamten einen Faustschlag ins Gesicht, der ihn dann mit Unterstützung eines Kollegen überwältigen und zu Boden bringen konnte. Bei der Festnahme erlitt der 21-Jährige eine Platzwunde an der Lippe. Im weiteren Verlauf beleidigte und bedrohte er die Polizeikräfte.

Die beiden attackierten Einsatzkräfte klagten zwar über Schmerzen, konnten aber ihren Dienst fortsetzen. Der 21-Jährige kam zur erkennungsdienstlichen Behandlung in einen Polizeigewahrsam, welchen er nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen verlassen durfte. Er muss sich nun wegen tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte, Bedrohung und Beleidigung verantworten.

49 Kinder, Jugendliche und Lehrer verletzt

Das bittere Fazit zu der Schlägerei an der Schule: Insgesamt wurden 49 Kinder, Jugendliche und Lehrkräfte durch Reizungen aufgrund des versprühten Pfeffersprays verletzt und vom Rettungsdienst ambulant behandelt. Es wurden mehrere Ermittlungsverfahren wegen gefährlicher und einfacher Körperverletzung eingeleitet. Alle Beteiligten wurden nach den Personalienfeststellungen den Erziehungsberechtigten übergeben. Die Ermittlungen dauern an. ■