Anschlag in der Nacht

LKA ermittelt: Chanukka-Leuchter in Schöneberg beschädigt

Die antisemitischen Vorfälle in Berlin reißen nicht ab – neben zwischenmenschlichen Auseinandersetzungen kommt es auch oft zu Sachbeschädigung.

Teilen
Ein Chanukka-Leuchter in Berlin-Schöneberg ist beschädigt worden (Symbolfoto).
Ein Chanukka-Leuchter in Berlin-Schöneberg ist beschädigt worden (Symbolfoto).Christian Ender/Imago

Weiterer Antisemitismus-Vorfall in Berlin! Aufgrund des Nahostkonflikts ist auch die Lage in der Hauptstadt angespannt. Es kommt zu Auseinandersetzungen in öffentlichen Verkehrsmitteln, sogar an Schulen. Leider stehen auch Sachbeschädigungen an der Tagesordnung. So wurde vor drei Wochen beispielsweise ein Brandanschlag auf einen Ausstellungskasten über jüdisches Leben verübt. In Schöneberg gab es nun den nächsten Vorfall.

Chanukka-Leuchter an der Urania zerstört

In Berlin ist wieder ein Chanukka-Leuchter beschädigt worden. Laut Angaben der Polizei haben die unbekannten Täter in der Nacht zu Dienstag an dem achtarmigen jüdischen Leuchter an der Urania in Berlin-Schöneberg randaliert – sie haben offenbar ein Licht gewaltsam entfernt und auf den Boden geschmissen. Zudem wurde ein Schild am Leuchter abgerissen. Der Schaden wurde gegen 23.20 Uhr durch die Besatzung eines vorbeifahrenden Streifenwagens bemerkt. Die Polizei ermittelt jetzt wegen „gemeinschädlicher Sachbeschädigung“. Auch die Staatsschutzabteilung des Landeskriminalamtes wurde eingeschaltet.

50 Chanukka-Leuchter stehen aktuell im ganzen Berliner Stadtgebiet. Sie wurde mit Anbruch der Dunkelheit am vergangenen Donnerstag aufgestellt – anlässlich des achttägigen jüdischen Lichterfestes Chanukka. Jeden Tag wird an den Leuchtern ein neues Licht entzündet, bis schließlich alle acht leuchten. Zur Erklärung: Historischer Hintergrund des Festes ist der Sieg einer Gruppe jüdischer Krieger gegen fremde Herrschaft im zweiten Jahrhundert vor Christus und die Wiedereinweihung des Tempels in Jerusalem nach dessen Zerstörung. In der Regel wird an dem Fest ausgelassen in Familien, mit Freunden und in Gemeinden gefeiert.

Es war nicht die erste Attacke auf einen Leuchter: Bereits wenige Stunden nach Beginn des Lichterfestes am Donnerstagabend hatte ein Unbekannter einen Chanukka-Leuchter umgeworfen, der am Wilden Eber in Berlin-Schmargendorf aufgestellt wurde. ■