Genau jetzt lohnt sich Laufen
Wer möchte schon jetzt, rund um Weihnachten, motiviert die Laufschuhe schnüren und singend durch den Park oder am Kanal entlanglaufen? Eben. Fast niemand. Aber diese innere Chinesische Mauer ist oft schneller überwunden, als man denkt. Einmal draußen, einmal in Bewegung, vorbei an Altbaufassaden, kahlen Bäumen, Spätis mit Lichterketten – und plötzlich fühlt sich alles anders an. Ganz anders.

Frische Luft zwischen Spree, Park und Asphalt
Ein paar tiefe Atemzüge kalter Winterluft, ohne Termine, ohne Maske, ohne To-do-Listen. Das ist kein Luxus, das ist ein Reset. Ob durch den Volkspark, entlang der Spree, quer durch den Kiez oder einfach eine Runde um den Block – Laufen in Berlin ist nie nur Sport, sondern immer auch Beobachtung: Stadt, Menschen, Bewegung.
Also raus. Laufschuhe an. Egal ob schnell oder langsam. Der Kopf wird frei, Knie und Hüfte kommen in Gang – und der Körper bedankt sich ganz automatisch. Besonders nach Martinsgänsen, Weihnachtsfeiern, Glühweinabenden und dem einen oder anderen „Ach komm, das Jahr ist eh fast vorbei“.
Darauf sollten Sie beim Winterlaufen achten
Weniger Strecke, mehr Regelmäßigkeit ist angesagt. Gerade zum Jahreswechsel 2025/2026 gilt: Viel hilft nicht viel. Die Strecke wird von ganz allein länger, wenn man öfter läuft. Zwischen guten Vorsätzen und echtem Alltag ist Beständigkeit der bessere Trainingspartner.

Aufwärmen – auch bei Kälte Pflicht
Bevor es losgeht, kommt das Aufwärmen. Das muss niemand sehen, niemand kommentieren. Es geht nur darum, den Körper schrittweise vorzubereiten. Kalte Muskeln reagieren wie kalter Kaffee: Erst zieht sich alles zusammen – und genau das möchte man vermeiden. Fünf Minuten reichen.
- Oberkörper strecken
- Hände Richtung Fußspitzen
- Ausfallschritte nach vorn
- Knie heben, locker ausschütteln

Nach dem Lauf: Tempo rausnehmen
Das wirkt nicht nur körperlich, sondern auch mental. Der Kopf kommt an, noch bevor die Füße Tempo aufnehmen. Ein paar Dehnübungen nach dem Training helfen, das gute Gefühl mitzunehmen – und verhindern, dass die Muskeln abrupt von 100 auf 0 schalten. Gerade auf kaltem Asphalt ein wichtiger Punkt.
Trinken nicht vergessen – auch im Berliner Winter
Ja, es ist kalt. Ja, ein heißer Tee nach dem Lauf fühlt sich großartig an. Es gilt: Auch im Winter braucht der Körper ausreichend Flüssigkeit. Wasser oder Tee sind ideal. Weißbier, Radler oder Glühwein zählen eher zur Geselligkeit als zur Regeneration – nicht nur wegen der Kalorien, sondern auch wegen der Wirkung auf den Körper. Berlin verzeiht viel, aber Gelenke eher weniger.
Viele Läuferinnen und Läufer könnten ihr Laufgefühl mit einer einzigen Veränderung deutlich verbessern: kürzere Schritte.
Zu große Schritte bremsen, belasten Gelenke und fördern das Fersenabrollen. Kombiniert mit der klassischen „Brust raus, Hohlkreuz rein“-Haltung meldet sich der Rücken oft schneller als gedacht – spätestens an der nächsten Ampel.
Die optimale Schrittlänge hängt nicht nur von der Körpergröße ab, sondern auch vom Trainingszustand. Mehr Routine heißt irgendwann automatisch längere, entspanntere Schritte – ganz ohne Druck.
- kein Hohlkreuz
- kein starkes Fersenabrollen
- Fuß eher unter dem Körper aufsetzen
- Unterschenkel möglichst senkrecht beim Aufsetzen




