Berlin macht Ernst mit dem Radverkehr – und setzt einen Meilenstein: Erstmals wird eine Radschnellverbindung offiziell planfestgestellt. Die Route soll vom idyllischen Wannsee bis in die City West führen und Pendlerinnen und Pendlern eine schnelle, sichere Alternative bieten. Breite Wege, kaum Unterbrechungen – das ist das Ziel.
14 Kilometer Schnellstrecke für Berliner Radfahrer
Gute Nachrichten für Berliner Radler: Die landeseigene GB infraVelo GmbH hat die Planunterlagen für den Radschnellweg RSV 3 Königsweg–Kronprinzessinnenweg bei der Senatsverwaltung eingereicht. Damit beginnt ein formales Verfahren, wie es bisher nur für große Infrastrukturprojekte wie Straßen oder Bahntrassen üblich war. Ein echter Präzedenzfall für Berlin.

Die Strecke soll rund 14 Kilometer lang werden und die Bezirke Steglitz-Zehlendorf und Charlottenburg-Wilmersdorf verbinden, mit einer Radelzeit von rund 30 Minuten. Etwa die Hälfte der Trasse verläuft auf eigenen Sonderwegen – mindestens vier Meter breit und baulich getrennt vom Autoverkehr.
Im Grunewald ist ein durchgehender Schnellweg geplant, weitere Abschnitte werden als Fahrradstraßen mit mindestens 4,50 Metern Breite ausgeführt. Entlang großer Verkehrsachsen sollen Radfahrer künftig je Richtung drei Meter Platz haben – überholen ohne Stress inklusive.
Pendeln ohne Stau – dafür mit mehr Sicherheit
Die Radschnellverbindung soll vor allem Pendler ansprechen: direkte Linienführung, wenige Stopps, klare Trennung vom Autoverkehr. Das spart Zeit und erhöht die Sicherheit. Nach der öffentlichen Auslegung können Bürgerinnen und Bürger Einwände einreichen, bevor die Planfeststellungsbehörde den finalen Beschluss fasst.

Bezahlt wird das Projekt vom Land Berlin und vom Bund im Rahmen der Vereinbarung „Radschnellwege 2017–2030“. Die Planung und Umsetzung übernimmt infraVelo. Weil es das erste Verfahren dieser Art ist, rechnet man mit anderthalb bis zwei Jahren bis zum Startschuss für den Bau.



